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Innsbruck rühmt sich, eines der angeblich höchstgelegenen Feuerwerke Europas abzufeuern.

Foto: APA/Robert Parigger

Innsbruck/Wien - David Hasselhoff begrüßt das Jahr 2015 vor dem Brandenburger Tor in Berlin mit Looking for Freedom. Taylor Swift und Elton John treten am Times Square in New York City auf. Und Dubai setzt das höchste Gebäude der Welt in Szene: Mit einem Spektakel aus Feuerwerk, Lasershow und Videoelementen wird das neue Jahr eingeläutet, bei dem eine aus LED-Bildschirmen bestehende Wand die gesamte 828 Meter hohe Fassade des Burj Khalifa bedecken soll. Mit einem interessanten Timing macht Prag auf sich aufmerksam: Dort startet das professionelle Höhenfeuerwerk erst am 1. 1. um 18 Uhr.

Auch Innsbruck versucht, sich zum Jahreswechsel mit Superlativen interessant zu machen: Zur größten Silvesterfeier Tirols, dem Innsbrucker Bergsilvester, werden 30.000 Menschen erwartet. Fixer Bestandteil ist das Feuerwerk auf der Seegrube - angeblich 25.000 Euro teuer und laut Veranstalter eines der höchstgelegenen Feuerwerke Europas. 60 Prozent der Besucher beim Bergsilvester seien Einheimische, erklärte Bernhard Vettorazzi vom Innsbrucker Stadtmarketing vorab, der Rest entfalle auf ausländische Gäste, besonders aus Deutschland und Italien.

25. Silvesterpfad in Wien

Die Wiener Innenstadt hat sich in den vergangenen Tagen rasch verwandelt: Wo man sich vor einer Woche noch von einem Weihnachtsmarkt zum nächsten schob, wurde alles Silvesterpfad. An zwölf Standorten kann ab 14 Uhr zu Walzer, Pop und Kinderunterhaltung gefeiert werden. Für promille- und kalorienreiche Verköstigung wird in 60 Gastrohütten gesorgt. Bei der 25. Auflage des Spektakels (und zum 150-Jahr-Jubiläum der Ringstraße) wird heuer erstmals das große Mitternachtsfeuerwerk an der Ringstraße abgefeuert. Übrig bleibt - neben dem einen oder anderen Kater - viel Müll: Rund 400 Kubikmeter müssen in Wien laut MA 48 zum Jahreswechsel beseitigt werden.

Bei aller Feierlaune ist auch Vorsicht angebracht: Die Wiener Polizei warnt davor, dass hochgradig gefährliche, gefälschte Produkte im legalen Fachhandel aufgetaucht seien. Wobei die Verwendung der meisten Knaller zum Beispiel im Wiener Ortsgebiet grundsätzlich verboten ist.

Extreme Feinstaubkonzentration

Nicht nur das Zünden der Feuerwerkskörper kann der Gesundheit (und wegen des Lärms auch jener der Tiere) schaden: Laut Österreichischem Verein für Kraftfahrzeugtechnik (OEVK) werden zum Jahreswechsel innerhalb einer Nacht ähnliche Emissionswerte erzielt, wie während eines Jahres durch den Auto- und Lkw-Verkehr (rund 400 Tonnen Feinstaub mit einem Durchmesser von weniger als zehn Mikrometern). Während die Feinstaubkonzentration durch Dieselmotoren an stark befahrenen Straßen bei rund 70 Mikrogramm pro Kubikmeter liegt, werden zu Silvester Höchstwerte von bis zu 3000 erreicht. Zum Vergleich: Die vom Umweltbundesamt festgelegte Höchstgrenze des Tagesmittelwerts liegt bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Die Menschen in Österreich verpulvern zu Silvester mehr als zehn Millionen Euro. So viel Umsatz machen zumindest die rund 10.000 heimischen Verkaufsstellen für Feuerwerkskörper, wie die Wirtschaftskammer mitteilte. So manche Hilfsorganisation forderte die Menschen auf, das Geld lieber zu spenden. (APA; spri, DER STANDARD, 31.12.2014)