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Zwei Festnahmen mutmaßlicher "Lizard Squad"-Mitglieder wurden in den vergangenen Tagen berichtet

Foto: Reuters/Josek

Die mehrere Tage andauernden Angriffe gegen die Gaming-Services "Xbox Live" und "Playstation Network" haben nun international zu Polizeiaktionen geführt. Ein Hacker-Kollektiv namens "Lizard Squad" hatte Microsoft und Sony-Netzwerke durch sogenannte DDOS-Attacken, also Überlastungsangriffe, lahmgelegt; wodurch die Dienste an den Weihnachtsfeiertagen ausfielen. Schon in den Monaten zuvor war "Lizard Squad" immer wieder mit Überlastungsangriffen vorgegangen.

PayPal-Betrug

Bereits vergangenen Dienstag soll deshalb ein 22-jähriger Brite festgenommen worden sein. Die britische Polizei sprach von "PayPal-Betrügereien", und wollte einen Zusammenhang mit Lizard Squad nicht kommentieren. Der Hacker, der unter dem Alias "Omari" aktiv war, soll mittlerweile gegen eine Kaution entlassen worden sein.

Finnland arbeitet mit FBI

Zusätzlich sollen auch finnische Behörden zugeschlagen haben: Wie Polygon berichtet, wurde zu Wochenbeginn ein 17-jähriger Finne namens "Ryan" verhaftet. Die dortigen Behörden sollen dabei eng mit der US-Bundespolizei FBI zusammengearbeitet haben. Unklar ist, ob "Ryan", der sich selbst nur als "Sprecher" des Lizard Squad bezeichnet, weiterhin unter Gewahrsam ist oder ebenfalls gegen Kaution frei kam.

"Lizard Squad" bestätigen Verhaftungen

Laut Washington Post hat ein "Lizard Squad"-nahestender Twitter-Account beide Verhaftungen bestätigt. Zusätzlich zu den DDOS-Attacken soll das Hacker-Kollektiv mit den Sony-Hackern "Guardians of Peace" - also möglicherweise Nordkorea – kooperiert haben. Dadurch würden die Vorwürfe an Tragweite gewinnen. Denn prinzipiell sind auch DDOS-Attacken strafbar, sie hinterlassen allerdings keinen bleibenden Schaden. Der Hack des Filmkonzerns Sony Pictures soll allerdings Verluste in dreistelliger Millionenhöhe bedeutet haben.

Sony kompensiert Nutzer

Sony hat indes allen Abonnenten des Playstation Networks fünf Gratistage geschenkt, berichtet Mashable. Damit soll der weihnachtliche Ausfall kompensiert werden. Im Netz wird das hämisch kommentiert, da diese Entschädigung von vielen als zu gering betrachtet wird. (fsc, derStandard.at, 2.1.2015)