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Boris Morukow nach seiner Rückkehr aus dem Weltraum im September 2000.

Foto: APA/EPA PHOTO AFP/BRUCE WEAVER

Moskau - Die 520 Tage dauernde Simulation eines Marsfluges machte ihn weit über Fachkreise hinaus bekannt, jetzt ist der russische Kosmonaut und Mediziner Boris Morukow gestorben. Der Leiter des Experiments "Mars 500" sei am Neujahrstag im Alter von 64 Jahren gestorben, teilte sein Moskauer Wissenschaftsinstitut mit. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.

Anders als die Experimentteilnehmer war der 1950 in Moskau geborene Morukow tatsächlich ins All geflogen: Im Herbst 2000 war er als Bordarzt mit dem Space Shuttle "Atlantis" zur damals noch recht neuen Weltraumstation ISS geflogen. Morukow und seine sechs Crewkameraden waren eine Woche an Bord der ISS und bereiteten sie auf ihre erste permanente Besatzung vor.

"Mars 500"

Das Experiment "Mars 500" in Zusammenarbeit mit der europäischen Raumfahrtagentur ESA hatte im Juni 2010 begonnen und sollte die psychischen Reaktionen der Teilnehmer auf einen bemannten Flug zum Mars simulieren. Sechs Test-Astronauten wurden 520 Tage lang in einem speziell eingerichteten Container in Moskau eingeschlossen - so lange wie ein Hin- und Rückflug zum roten Planeten mit kurzem Aufenthalt dauern würde.

Nach Abschluss von "Mars 500" sagte Projektleiter Morukow: "Alle Erkenntnisse, die wir gewonnen haben - sowohl die positiven als auch die vielleicht negativen - werden zweifellos bei der Planung eines realen Mars-Fluges helfen." (APA/red, derStandard.at, 2. 1. 2015)