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Die Bitcoin-Börse Mt. Gox wurde wohl eher nicht von Hackern, sondern von Insidern beraubt.

Foto: Reuters/Kopcynzki

Nicht Hacker, sondern Insider sollen den riesigen Bitcoin-Verlust der Bitcoin-Börse Mt. Gox herbeigeführt haben. Dies ergaben Ermittlungen der Tokioter Polizei. Die vermeintliche Cyberattacke führte dazu, dass Mt. Gox Insolvenz vermelden musste.

643.000 Bitcoins von Insidern gestohlen

Dem Bericht der Behörde zufolge sollen lediglich 7000 Bitcoins durch Hackerangriffe entwendet worden sein. Für die restlichen 643.000 Bitcoins gibt es jedoch keine Anzeichen für eine externe Attacke. Die Behörden schließen daraus, dass sie wahrscheinlich von Unbekannten veruntreut wurden, die mit dem System der Börse vertraut waren.

Verdächtige Konten aufgefunden

Weiters wurden mindestens zwei verdächtige Konten gefunden, deren Coin-Guthaben ohne Transaktionen immer weiter angewachsen sei. Kundengelder wurden durch Systemoperationen auf diese Konten transferiert, ohne dass dies den betroffenen Kunden angezeigt worden war. Die Coins wurden dann möglicherweise auf der Börse direkt weiterverkauft.

Mark Karpeles sucht noch immer

Sündenbock des Hacks war für viele der Betreiber der Börse Mark Karpeles. Er beschuldigte die unbekannten Hacker, die seit 2011 bekannte Lücke Transaction Malleability im Bitcoin-Protokoll ausgenützt zu haben. Mit den Ermittlungen konfrontiert gab Karpeles nur bekannt, dass er noch nichts weiter sagen könnte, jedoch weiterhin auf der Suche nach den verlorenen Bitcoins sei.

127.000 Gläubiger warten auf ihr Geld

Konkrete Personen wurden von der Tokioter Polizei noch nicht präsentiert. 127.000 Gläubiger warten weltweit auf die Gelder der insolventen Börse. Laut dem Insolvenzverwalter können die Ansprüche ab April 2015 geltend gemacht werden. (red, derStandard.at, 03.01.2015)