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In ganz Frankreich versammelten sich die Menschen, um der Opfer des Attentats zu gedenken. Alleine auf der Pariser Place de la République waren es rund 15.000, die auch lautstark die Meinungsfreiheit verteidigten.

Foto: AP Photo/Thibault Camus

Stifte und Schilder sind der Ausdruck der Trauer und des Entsetzens über den Terroranschlag in Paris. In ganz Europa verwendeten Demonstranten am Mittwoch bei spontanen oder kurzfristig organisierten Kundgebungen diese Utensilien.

Die Welle der Solidarität begann sich schon tagsüber aufzubauen. In sozialen Medien wie Facebook verbreitete sich der Slogan "Je suis Charlie". In der Realität gingen in Frankreich in dutzenden Städten die Menschen auf die Straßen und Plätze.

In Toulouse und Lyon waren es jeweils gut zehntausend Menschen, die der Opfer des Überfalls gedachten. Am Abend wurde auch die Place de la République in der Hauptstadt zum Schauplatz einer Kundgebung. Mindestens 15.000 Menschen versammelten sich und riefen laut "Le Monde" Slogans wie: "Charlie! Charlie!", "Wir sind Charlie!" und "Meinungsfreiheit!".

Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen

Und das, obwohl die Pariser Polizei sogar eher davon abgeraten hatte, große Versammlungen zu besuchen. Denn die Täter waren zu diesem Zeitpunkt noch auf der Flucht, die höchste Terroralarmstufe war in Kraft. Auch in anderen Ländern wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft, selbst in Österreich patrouillierte verstärkt Polizei in der Umgebung von Redaktionen.

Staatschef François Hollande bestimmte den Donnerstag zum "Tag der nationalen Trauer". Die Republik sei im Herzen getroffen, bleibe aber geeint, um die Meinungsfreiheit zu verteidigen, erklärte er abends in einer Fernsehansprache, die mit den Worten endete: "Nichts wird uns davon abbringen können."

Kundgebungen in Europa

Im Rest Europas kam es ebenso zu zahlreichen Beileidsbekundungen. So demonstrierten Menschen beispielsweise in London, Berlin und Barcelona auf zentralen Plätzen oder vor den französischen Vertretungen.

Auch in Wien wurde der Terroropfer gedacht, etwa bei einer Veranstaltung vor der französischen Botschaft auf dem Schwarzenbergplatz. Mit Kerzen und Kugelschreibern in der Hand versammelten sich hunderte Menschen. "Heutzutage kann man sterben für einen Witz. Ich möchte nicht, dass meine Kinder in einer Welt leben, in der sie keine Witze machen können", sagt ein Demonstrant mit französischen Wurzeln. "Wir sind heute nicht gegen jemanden oder gegen etwas hier, sondern für etwas. Die Meinungsfreiheit", sagt er, eine Ausgabe von "Charlie Hebdo" in der Hand.

Auch eine Handvoll Vertreter der rechtsgerichteten Identitären-Bewegung fanden sich ein. Sie wurden von Teilnehmern wiederholt aufgefordert, ihre Fahnen nicht zu entrollen. (brä, ted, red, DER STANDARD, 8.1.2014)