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Die Lichter am Eiffelturm wurden für sechs Minuten abgeschaltet.

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Präsident Hollande und Innenminister Cazeneuve informieren sich bei der Polizei über den Stand der Ermittlungen.

Foto: AP/Mauviniere

Asterix-Zeichner Albert Uderzo verabschiedet sich von den vier ermordeten Cartoon-Kollegen.

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Ex-Präsident Nicolas Sarkozy verlässt nach einem Treffen mit seinem Nachfolger François Hollande den Élysée-Palast.

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Titelseiten internationaler Tageszeitungen am Tag nach dem Anschlag.

Foto: AP Photo/Bertrand Combaldieu

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Neue Schießerei in Montrouge im Süden von Paris am Donnerstagmorgen.

Foto: APA/EPA/Valat

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Ermittler untersuchen Beweismittel in der ostfranzösischen Stadt Reims.

Foto: REUTERS/Christian Hartmann

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Die von der Polizei veröffentlichten Fahndungsfotos.

Foto: EPA/FRENCH POLICE

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"Je suis Charlie" ("Ich bin Charlie") lautet die Parole der Solidarität.

Foto: AP Photo/Leo Correa

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Die weltweiten Solidaritätsbekundungen, wie hier in New York, setzten sich fort.

Foto: AP Photo/John Minchillo

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Die französische Flagge vor der Botschaft in Tokio, Japan, auf Halbmast.

Foto: REUTERS/Toru Hanai

Karikaturisten und Künstler weltweit ermunterten einander zum Weitermachen. Mehr dazu in diesem Artikel.

  • Zwei der mutmaßlichen Attentäter werden nordöstlich von Paris gesucht.
  • Ein Verdächtiger stellte sich der Polizei und ist in Gewahrsam
  • Schüsse am Donnerstag bei Pariser Metro-Station, Verbindung zu Attentat ungeklärt
  • Staatstrauer in Frankreich, weltweite Anteilnahme
  • Zwölf Tote und elf Verletzte bei Anschlag auf Redaktion der Satirezeitung "Charlie Hebdo" in Paris

Nach dem tödlichen Anschlag auf die französische Satirezeitung "Charlie Hebdo" hat sich der jüngste der drei Verdächtigen der Polizei gestellt. Der 18-Jährige ging am späten Mittwochabend auf die Polizeistation in der nordöstlichen Stadt Charleville-Mézières nahe der Grenze zu Belgien, nachdem sein Name in sozialen Netzwerken im Internet zirkuliert war. Der junge Mann soll den beiden mutmaßlichen Attentätern geholfen haben.

Zwei Männer im Alter von 32 und 34 Jahren waren weiter flüchtig. Die Polizei veröffentlichte in der Nacht auf Donnerstag einen Zeugenaufruf mit Fahndungsbildern des Brüderpaars. Sie seien möglicherweise bewaffnet und gefährlich, warnten die Behörden und forderten die Bevölkerung auf, sich mit Informationen an die Polizei zu wenden.

Am Donnerstagmorgen kam es zu einem weiteren Schusswechsel nahe einer Metrostation in Paris. Dabei ist eine Polizistin ums Leben gekommen, ein Straßenkehrer wurde schwer verletzt. Der Angreifer ist laut Augenzeugen mit einem Renault Clio geflüchtet.

Auf der Suche nach den mutmaßlichen Attentätern wird die Gegend um die Stadt Viller-Cotterets durchkämmt, nordöstlich von Paris, wo die Attentäter zuletzt gesehen wurden.

Die Ereignisse von Donnerstag als Nachlese:

00.20 Uhr: "Charlie Hebdo" hat nach dem Terroranschlag Stellung bezogen. Auf der Webseite der Zeitschrift ist eine große gezeichnete Faust zu sehen, die einen Zeichenstift umgreift. Daneben steht, die Kraft der Karikatur sei stärker als die Barbarei.

Man wolle weitermachen, weil die Freiheit ein Grundrecht sei und viele Menschen sie unterstützten, heißt es. Die nächste Ausgabe der "Zeitschrift der Überlebenden" erscheine am kommenden Mittwoch. Zuvor war berichtet worden, die Ausgabe solle in einer Auflage von einer Million Exemplare erscheinen. Zuletzt hatte die Zeitschrift nur eine Auflage von mehreren Zehntausend Heften.

23.40 Uhr: Einer der beiden islamistischen Attentäter von Paris ist nach Informationen des TV-Senders CNN zum Terrortraining im Jemen gewesen. Dort habe er 2011 an der Ausbildung örtlicher Al-Kaida-Einheiten teilgenommen. Dies hätten französische Sicherheitskräfte ihren US-Kollegen mitgeteilt, berichtete CNN unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen. Einzelheiten wurden nicht genannt. Zugleich hieß es, auch die USA hätten die beiden Attentäter im Visier gehabt. So seien die beiden Franzosen unter anderen auf einer No-Fly-Liste gestanden, was ihnen Flüge in den USA untersagte.

23.00 Uhr: Der französische Schriftsteller Michel Houellebecq will seinen islamkritischen Roman "Soumission" (Unterwerfung) zunächst nicht mehr bewerben. Der Autor sei tief betroffen vom Tod seines Freundes Bernard Maris, der bei dem Mordanschlag auf die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" getötet wurde, sagte Houellebecqs Agent am Donnerstagabend. Nach Informationen des Nachrichtensenders France Info will der Schriftsteller Paris in Richtung eines geheim gehaltenen Orts verlassen.

22.15 Uhr: Die Liberation hat heute eine Fotostrecke veröffentlicht, in der die Solidarität mit Charlie Hebdo im öffentlichen Raum dokumentiert wird.

21.55 Uhr: Nachdem die Polizei auf der Suche nach den mutmaßlichen Attentätern von Paris am Donnerstagabend mit einem Großaufgebot und zahlreichen Hunden vor dem Wald von Longpont in Nordfrankreich Stellung bezogen hatte, scheint der Einsatz bereits wieder beendet zu sein. Die Polizisten würden wieder abziehen, das Ergebnis des Einsatzes sei nicht bekannt, meldeten "Le Monde" und "Le Figaro".

21.00 Uhr: Auf der Suche nach den mutmaßlichen Attentätern durchkämmt ein Polizeigroßaufgebot den Wald von Longpont nahe der Stadt Villers-Cotterets, wo die Verdächtigen zuletzt gesichtet wurden. Rund 30 Polizeiautos seien vorgefahren, die Einsatzkräfte würden von Hunden begleitet, Hubschrauber seien jedoch nicht zu sehen, berichtete ein Reporter von "Le Monde".

Der Wald von Longpont liegt nordöstlich von Viller-Cotterets und erstreckt sich über gut 13.000 Hektar. Die Polizei konzentriert ihre Suche seit Donnerstag auf ein Gebiet von rund 20 Quadratkilometern rund um die Stadt, zahlreiche Häuser wurden laut Medienberichten durchsucht. Es wird vermutet, dass die Verdächtigen zu Fuß auf der Flucht sind.

20.55 Uhr: Auch heute Abend sind tausende Menschen in Paris gegen den Terror auf die Straße gegangen. Auf der Place de la République versammelten sie sich wenige Hundert Meter vom Tatort entfernt zu einem stummen Protest.

19.10 Uhr: Laut Innenminister Bernard Cazeneuve gibt es keinen direkten Zusammenhang zwischen dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" und den Schüssen auf die Polizei heute Morgen. Cazeneuve zufolge wurden neunzig Zeugen befragt, der Gesuchte Said K. wurde auf Fotos identifiziert. Neun Personen befinden sich in Untersuchungshaft.

18.35 Uhr: "Charlie Hebdo" wird bis auf weiteres übrigens bei der Tageszeitung "Libération" Unterkunft finden. Schon 2011 hat Zeitung dem Satiremagazin Räume zur Verfügung gestellt.

18.10 Uhr: Am Sonntag findet eine neuerliche Trauerkundgebung auf der Place de la République in Paris statt. Dazu aufgerufen haben die Sozialisten, die Kommunisten, die Grünen, die Moderaten und einige kleine Parteien. Die konservative UMP des Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy wird wahrscheinlich ebenfalls an der "marche républicaine" teilnehmen. Nicht eingeladen: der Front National um Marine Le Pen.

18.05 Uhr: EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker kündigt eine schärfere Gesetzgebung gegen Terroristen an.

18.00 Uhr: Vier Menschen wurden am Mittwoch schwer verletzt, sie wurden inzwischen operiert, bleiben aber in den Krankenhäusern. Sieben waren wegen leichter Verletzungen in Behandlung und sind inzwischen entlassen.

17.55 Uhr: Um 18.15 Uhr soll Innenminister Cazeneuve wieder vor die Medien treten.

17.35 Uhr: Der französische Innenminister Cazeneuve gibt bekannt, dass 88.000 Sicherheitskräfte im Einsatz sind, um die zwei Flüchtigen zu fassen und für die nötige Sicherheit zu sorgen.

16.35 Uhr: Die höchste Terrorwarnstufe wurde nun auch für Nordfrankreich in der Provinz Picardie ausgerufen. Bisher galt sie nur im Großraum Paris.

16.30 Uhr: Das französische Innenministerium dementiert Meldungen, wonach sich die beiden flüchtigen Tatverdächtigen in einem Haus in Crepy-en-Valois nahe Villiers-Coterets verschanzt hätten. Dennoch konzentriert sich die Suche gegenwärtig auf die Gegend rund um das nordfranzösische Villiers-Coterets.

16:21 Uhr: Nach Informationen der Tageszeitung "Le Monde" soll die nächste Ausgabe von "Charlie Hebdo" in einer Auflage von einer Million erscheinen. Die übliche wöchentliche Auflage des Magazins liegt bei rund 45.000 Ausgaben.

16.08 Uhr: Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat angekündigt, dass im Gedenken an die Opfer des Attentates die Lichter des Eiffelturms heute um 20 Uhr ausgehen werden.

15.45 Uhr: Laut Informationen des "Figaro" sollen die Einsatzkräfte ein Gebiet von 20 mal 15 Kilometer durchsuchen. Das widerspricht jedoch vorigen Angaben, wonach sich die mutmaßlichen Attentäter in einem konkreten Gebäude verschanzt hätten.

14.40 Uhr: Im Citroën, den die beiden Flüchtigen am Mittwoch in Paris stehen gelassen haben, wurden Molotowcocktails und Jihadfahnen gefunden, so "Le Figaro".

14.10 Uhr: Beide haben sich in einem Gebäude in Crépy en Valois verschanzt, schreibt "Le Figaro".

14.05 Uhr: Die Tatverdächtigen sollen das Auto in dieser Gegend verlassen haben, berichtet AFP. Die Sondereinheiten durchsuchen nun die unmittelbare Umgebung.

14.00 Uhr: Die zwei Verdächtigen sollen sich noch in der Umgebung der Tankstelle aufhalten, wo sie zuletzt gesichtet wurden. Die Einsatzkräfte haben sich in Crépy en Valois in Stellung gebracht, einem Nachbarort von Villers-Cotterets, wo sie zuletzt gesehen worden waren.


13.55 Uhr: Jener mutmaßliche Verdächtige, der sich am Mittwochabend selbst gestellt hat, nachdem sein Name auf der Fahndungsliste zirkulierte, wird von seinen Mitschülern verteidigt. "Mourad ist gestern den ganzen Vormittag über in der Schule gewesen", sagt ein Mitschüler des 18-Jährigen.

12.53 Uhr: Helikopter überfliegen die Fernstraße N2, auf der die mutmaßlichen Attentäter unterwegs sein sollen.

12.19 Uhr: Die Polizei hat laut "Figaro" einen Wachsamkeitsaufruf veröffentlicht. Er betrifft einen Renault Clio, der auf der Fernstraße N2 in Richtung Hauptstadt unterwegs sein soll. In dem Auto werden die Attentäter vermutet, sie sollen mit Kalaschnikows und Raketenwerfern bewaffnet sein.

12.00 Uhr: Frankreich gedenkt der Opfer des Anschlags mit einer Schweigeminute. Menschen versammeln sich an öffentlichen Plätzen im ganzen Land.

11.40 Uhr: Der "Figaro" zitiert Polizeiquellen, wonach die beiden verdächtigen Brüder vom Leiter einer Tankstelle in Villers-Cotterets erkannt worden sind. Die beiden seien mit Kalaschnikows und Raketenwerfern bewaffnet gewesen. Sie sollen dort Essen mitgenommen und getankt haben und dann weitergefahren sein.

11.30 Uhr: "Le Parisien" berichtet, dass zwei Verdächtige nahe dem Ort Villers-Cotterets nordöstlich von Paris aufgespürt wurden.

11.25 Uhr: Schweigeminute im EU-Parlament

11.10 Uhr: Front-National-Chefin Marine Le Pen fordert in einer ersten Reaktion ein Referendum über die Wiedereinführung der Todesstrafe in Frankreich.

10.55 Uhr: Die BBC meldet, dass eine Polizistin, die heute Früh angeschossen worden war, gestorben ist.

10.50 Uhr: Bloomberg berichtet nun, dass auch in Le Mans eine Moschee mit Granaten angegriffen wurde.

10.30 Uhr: Die beiden gesuchten Tatverdächtigen sind nach Angaben von Innenminister Cazeneuve überwacht worden. Dabei habe es allerdings keinerlei Hinweise auf einen bevorstehenden Terrorakt gegeben, sagte er dem Sender Europe 1.

10.25 Uhr: Nahe einer Moschee in Villefranche-sur-Saone ist es zu einer Explosion gekommen. Verletzt wurde nach Angaben aus Justizkreisen niemand. Auch hier ist unklar, ob es einen Zusammenhang mit den gestrigen Vorfällen gibt.

10.20 Uhr: Der Angreifer, der Donnerstagfrüh auf mehrere Polizisten im Süden von Paris schoss, ist noch auf der Flucht, sagte Innenminister Cazeneuve am Tatort.

9.45 Uhr: Zwei Polizisten sind bei der Schießerei nahe den Pariser Vororten Montrough und Malakoff schwer verletzt worden. Der Tatort ist großräumig abgeriegelt.

9.40 Uhr: Das EU-Parlament gedenkt um 10.45 Uhr mit einer Schweigeminute der Opfer.

9.30 Uhr: Premier Valls warnt vor Intoleranz, Hass und Angst. Das Attentat sei abscheulich, und es müssten daraus natürlich alle Konsequenzen gezogen werden, sagte er dem Sender RTL. "Nein, Frankreich, das ist nicht die Unterwerfung, Frankreich, das ist nicht Michel Houellebecq", fügte er an.

9.00 Uhr: Der jüngere der beiden gesuchten Brüder, Cherif Kouachi, hat laut Berichten französischer Medien bereits ein Vorleben als Islamist. Er soll Teil einer nach dem städtischen Park "Buttes-Chaumont" benannten Verbindung gewesen sein, die in Frankreich Jihadisten für den Kampf im Irak angeheuert haben soll. Kurz bevor er sich absetzen konnte, wurde er verhaftet und 2008 zu drei Jahren Haft verurteilt, von denen 18 Monate zur Bewährung ausgesetzt wurden. Der ältere Bruder, Said Kouachi, soll im Zusammenhang mit den Aktivitäten seines jüngeren Bruders ebenfalls im Visier der Ermittler gewesen sein. Dabei sollen sich keine Erkenntnisse ergeben haben.

8.45 Uhr: "Le Monde" berichtet von einer weiteren Schießerei bei der Metro-Station Porte de Chatillon. Ein Polizist soll verletzt, ein Verdächtiger geflohen sein. Ob der Vorfall in Zusammenhang mit dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" steht, kann noch nicht verifiziert werden.

8.30 Uhr: Innenminister Bernard Cazeneuve wird nun doch konkret. Sieben Personen sind in Untersuchungshaft genommen worden. Der Ort der Verhaftungen wurde zunächst nicht bekannt.

8.22 Uhr: Nach Angaben des französischen Premierministers Manuel Valls hat es mehrere Festnahmen gegeben. Mehrere Menschen befänden sich in Polizeigewahrsam, sagte der Regierungschef im Radiosender RTL. Zur Frage, um wie viele Festnahmen es sich handle, wollte Valls sich nicht äußern.

Was über Nacht passiert ist:

Die Sicherheitsbehörden fahndeten mit mehreren Tausend Beamten nach den Attentätern. Die Eliteeinheit der Polizei, "Raid", war in der Nacht auf Donnerstag in Reims sowie in Charleville-Mézierès im Einsatz. Zuvor hatte es bereits Durchsuchungen in Straßburg sowie im Großraum Paris gegeben, festgenommen wurde dabei aber niemand. Bei den Razzien in der 150 Kilometer nordöstlich von Paris gelegenen Stadt Reims handle es sich um Durchsuchungen und Überprüfungen von Orten, die mit den Verdächtigen in Verbindung stünden, hieß es aus Ermittlerkreisen.

Auf ihrer Flucht haben die mutmaßlichen Attentäter offenbar einen schweren Fehler begangen und einen Personalausweis in ihrem Fluchtfahrzeug vergessen, als sie am Rande der Hauptstadt das Auto wechselten. Das berichtete die Zeitschrift "Le Point".

Große französische Medienhäuser sagten "Charlie Hebdo" unterdessen Hilfe zu. Der öffentliche Rundfunk sowie die Tageszeitung "Le Monde" erklärten am späten Mittwochabend, sie wollten dem Magazin das notwendige Personal und Sachmittel zur Verfügung stellen. Die Mitteilung trug die Überschrift: "Damit Charlie lebt". Die Direktoren von Radio France, France Televisions und "Le Monde" riefen alle anderen französischen Medien auf, die Presse- und Meinungsfreiheit hochzuhalten.

Für den Donnerstag wurde Staatstrauer ausgerufen. Präsident François Hollande forderte die Franzosen zu einer Gedenkminute zu Mittag auf. Premier Manuel Valls bat Unternehmer, das den Angestellten zu ermöglichen. Zur gleichen Zeit will die Nationalversammlung feierlich der Opfer des Anschlags gedenken. Bereits für den Morgen berief Hollande eine weitere Sondersitzung des Kabinetts ein. An der berühmten Kathedrale Notre-Dame im Herzen von Paris sollen zum Gedenken die Glocken läuten.

Solidarität auf der Straße

In ganz Frankreich gingen mehr als 100.000 Menschen auf die Straße, um sich mit "Charlie Hebdo" zu solidarisieren und zu trauern. Bei einer Demonstration auf der Place de la République unweit des Tatorts im eher bürgerlichen elften Arrondissement skandierten die Menschen "We are not afraid". Weltweit solidarisierten sich die Menschen spontan mit "Charlie Hebdo" und gingen aus Anteilnahme auf die Straße.

Sicherheitsvorkehrungen verschärft

Als Reaktion auf den Anschlag verschärften mehrere Länder die Sicherheitsvorkehrungen unter anderen für Medien. Auch Österreich habe Sicherheitsvorkehrungen getroffen, sagte der Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), Peter Gridling, am Mittwochabend in der "ZiB 2" des ORF-Fernsehens. Es bestehe in Österreich wie auch anderswo eine "abstrakt höhere Gefahr", die man jedoch "nicht konkret festmachen" könne. Ein Bedrohungspotenzial in Österreich sieht Gridling in den Rückkehrern aus dem Jihad.

Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, hält vor dem Hintergrund des tödlichen Anschlags auch islamfeindliche Kundgebungen wie Pegida in Deutschland für gefährdet. Das sagte Wendt dem "Handelsblatt" vom Donnerstag. Einen umfassenden Schutz solcher Veranstaltungen hält er aber kaum für möglich. Damit wäre die Polizei "hoffnungslos überfordert".

Wegen religionskritischer Karikaturen angefeindet

"Charlie Hebdo" ließ mit seinen Satiren kein Ziel aus, war aber mehrfach vor allem wegen Mohammed-Karikaturen unter Beschuss geraten und angefeindet worden. Bereits im November 2011 waren nach der Veröffentlichung einer "Scharia"-Sonderausgabe mit einem "Chefredakteur Mohammed" die Redaktionsräume in Flammen aufgegangen. Seither stand Büroleiter Charbonnier ein Leibwächter zur Seite. Beide kamen bei dem Attentat am Mittwoch ums Leben kam.

Der Arzt Gérald Kierzek, der die Verletzten behandelte, sagte auf CNN, die Angreifer hätten die Anwesenden in der Redaktion zunächst nach ihren Namen gefragt und Männer von Frauen getrennt, bevor sie das Feuer eröffneten. Der Anschlag sei weniger ein wahlloses Um-sich-Schießen gewesen denn eine Hinrichtung, sagte Kierzek. (APA, red, derStandard.at, 8.1.2014)