Eine Welt mit "Enter"-Button, laut Lialina zuletzt 1999 aktualisiert.

Foto: Screenshot http://contemporary-home-computing.org/1tb/

Wer sich in den Neunzigern im "Cyberspace" präsentieren wollte, der hatte bei Geocities einen Auftritt. Und was für einen. Da blinkte, blitze und tönte es. Animierte GIFs verzierten die Seiten wie einst Posamenten die Kleidung. Es war eine bunte, schrille Zeit, 2009 ging es mit dem kostenlosen Homepagedienst zu Ende. Die am häufigsten verwendete Grafik, ein bewegtes Herz, blieb stehen.

Die Überreste dieser digitalen Folklore erforschen die Netzkünstler Olia Lialina und Dragan Espenschied. Ihr Projekt "One Terabyte of Kilobyte Age" sammelt Screenshots und erinnert an jene, die "Cyberhomes" bauten und nicht Content generierten. Ein Statement gegen das mittlerweile von Algorithmen bestimmte Onlinedasein. (sb, DER STANDARD, 10./11.1.2015)