Berlin/Paris - Nach US-Informationen sind die Attentate in Frankreich laut einem Medienbericht möglicherweise der Auftakt einer europaweiten Anschlagswelle.

Wie die deutsche Zeitung "Bild am Sonntag" unter Berufung auf US-Geheimdienstkreise berichtet, gelang es den Abhörspezialisten des Geheimdienstes National Security Agency (NSA) kurz nach den Anschlägen von Paris, Kommunikationsverkehr der Führung der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) abzufangen. In den abgehörten Gesprächen sollen die IS-Anführer eine europaweite Terrorwelle angekündigt haben.

Paris werde in der abgefangenen IS-Kommunikation zum Fanal für eine Anschlagsserie erklärt, die auch andere europäische Hauptstädte treffen solle, heißt es in dem Zeitungsbericht. Unter anderem sei auch der Name Rom gefallen. Konkrete Planungen seien allerdings nicht bekannt. Am Freitag berichteten italienische Medien demnach über ein neues Drohvideo der IS-Extremisten, das Rom als Anschlagsziel erkennen lasse.

Die westlichen Geheimdienste seien auch deshalb besorgt, weil die Attentäter von Paris womöglich Teil eines Terrornetzwerkes seien, heißt es in dem Bericht weiter. US-Ermittler haben demnach erste Hinweise, dass die Brüder Cherif und Said Kouachi Kontakte in die Niederlande hatten. Auch deutsche Sicherheitskreisen gingen davon aus, dass die Täter von außen beeinflusst wurden und Kontakt zu anderen militanten Islamisten hatten. Ob die Anschläge in Paris allerdings gezielt von einer Organisation befohlen worden seien, sei noch unklar.

Der britische Inlandsgeheimdienst MI5 warnte den Zeitungsinformationen zufolge unter anderem deutsche Sicherheitsbehörden vor Anschlägen auf Flugzeuge mit Sprengstoffen, die angeblich von Sicherheitsdetektoren nicht aufgespürt werden können. Hintergrund könnte demnach eine kürzlich von der Al-Kaida im Internet veröffentlichte Bauanleitung für entsprechende Bomben sein. (APA, 11.1.2015)