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"Madeira, Sempre", aber nicht für immer.

Foto: Reuters/Sa

Funchal – Alberto Joao Jardim, Ministerpräsident der portugiesischen Inselgruppe Madeira, hat nach fast 37 Jahren im Amt seinen Rücktritt erklärt. Der konservative Politiker war in der demokratischen Welt einer der dienstältesten Regierungschefs.

Mit der konservativ-liberalen Partei PSD (Sozialdemokratische Partei) hatte er auf dem Archipel im Atlantik bei Wahlen zehnmal hintereinander die absolute Mehrheit im Regionalparlament gewonnen.

Der "ewige Präsident" von Madeira, wie Jardim genannt wurde, gilt als einer der umstrittensten Politiker in Portugal. Er ist bei der Opposition verhasst und wird auf dem portugiesischen Festland belächelt.

Korruptionsvorwürfe

Der 71-Jährige hatte seinen Rücktritt bereits vor gut einem Monat angekündigt. Die offizielle Rücktrittserklärung legte er am Montag vor, nachdem die PSD am Wochenende einen Nachfolger als regionalen Parteichef gewählt hatte. Dieser soll auch neuer Regierungschef werden. Bis dahin bleibt Jardim kommissarisch im Amt.

Als er 1978 erstmals zum Regierungschef von Madeira gewählt wurde, war die Inselgruppe mit gut 200.000 Einwohnern eine der ärmsten Regionen Portugals. Mithilfe des Tourismus und der EU-Strukturfonds verhalf er Madeira zu einem gewissen Wohlstand. Allerdings wurden in letzter Zeit auch Vorwürfe wegen Korruption und Vetternwirtschaft laut. Der Schuldenberg der Inselgruppe wird auf etwa sechs Milliarden Euro beziffert. (APA, 12.1.2015)