Bild nicht mehr verfügbar.

Regisseur Alex Gibney legt sich mit Scientology an.

Foto: REUTERS/NICHOLSON

Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: AP

New York/Wien - Das war so klar wie das Amen im Gebet: Scientology nimmt den US-Sender HBO und Regisseur Alex Gibney nun verstärkt ins Visier. Kurz vor der Premiere der Scientology-kritischen Dokumentation "Going clear" schaltet die Sekte Inserate in US-Medien, um Alex Gibney zu diskreditieren.

Der Filmemacher und HBO hätten, schreibt Scientology in einer Anzeige, zwölf Mal die Bitte um eine Stellungnahme zu den in der Dokumentation erhobenen Vorwürfen verweigert. Das Inserat wurde beispielsweise in der "New York Times" publiziert. Gibney und der US-Sender weisen die Attacken zurück. Sie hätten sehr wohl führende Mitglieder kontaktiert, sich dabei aber lauter Absagen eingehandelt.

200 Scientologen interviewt

Mehr Werbung kann sich HBO im Vorfeld des Films fast gar nicht mehr wünschen. Die Dokumentation basiert - wie berichtet - auf dem Buch des US-Journalisten Lawrence Wright. Für "Going Clear" hat der Pulitzer-Preisträger 200 ehemalige und aktive Scientology-Mitglieder interviewt. Beleuchtet wird auch die Rolle der US-Schauspieler Tom Cruise und John Travolta, die im Dienste der Organisation stehen und bei der Rekrutierung von Mitgliedern als Zugpferde fungieren.

Auf die Leinwand bringt den Stoff mit Alex Gibney ein preisgekrönter Dokumentarfilmer. Er drehte beispielsweise "Enron: The Smartest Guys in the Room" und "Taxi zur Hölle". Für letzteren wurde er 2008 mit dem Oscar für die beste Doku ausgezeichnet.

Premiere naht

HBO beschäftigt eine Armada von 160 Anwälten, um rechtlich keine Flanke zu öffnen. Die Dokumentation wird erstmals am 25. Jänner beim Sundance Film Festival gezeigt und läuft später in kleineren Kinos. HBO zeigt das Werk am 16. März. Mit einem juristischen Nachspiel ist zu rechnen. (omark, derStandard.at, 16.1.2015)