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Mojib Latif sieht das Ende der aktuellen "Atempause" nahen.

Foto: APA/EPA/AXEL HEIMKEN

Berlin - Eine deutliche Beschleunigung der Erderwärmung ab etwa dem Jahr 2020 hat der Kieler Klimaforscher Mojib Latif vorhergesagt. Latif verwies im Magazin "Spiegel" auf Forschungsergebnisse, wonach derzeit die Aufheizung dadurch gebremst werde, dass die Ozeane mehr Wärme als üblich aufnehmen würden. Dies werde aber nicht so bleiben.

"Die Meere dürften ziemlich bald wieder mehr Wärme an die Atmosphäre abgeben", sagte der Wissenschafter vom Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung. "Und wenn das geschieht, wird sich der Anstieg der Lufttemperatur sogar beschleunigen." Wann genau die derzeitige Erwärmungspause enden werde, lasse sich allerdings nicht genau vorhersagen.

Beschleunigung zu befürchten

In den vergangenen 15 Jahren ist die Bodentemperatur nicht so stark angestiegen, wie Klimaforscher ursprünglich erwartet hatten. Viele der Experten erklären dies damit, dass aufgrund bestimmter Strömungsverhältnisse derzeit besonders viel Wärme in tiefere Meeresschichten transportiert wird. Diese Wärmeenergie dürfte allerdings später auch wieder freigesetzt werden.

"Dann wird es noch schneller wärmer werden auf dem Planeten, als wir es selbst in den achtziger und neunziger Jahren erlebt haben", warnte Latif. Er wies darauf hin, dass 2014 das bisher wärmste Jahr seit dem Beginn der Industrialisierung gewesen sei. Ob dies ein zufälliger Ausrutscher gewesen sei und ob "die Erwärmungspause noch ein paar Jahre lang andauert", werde sich bald zeigen. (APA, derStandard.at, 16. 1. 2015)