Wien - Im Herbst läuft David Schalkos neue Familiensaga "Altes Geld" im ORF-Fernsehen, tut nun auch das "Morgenjournal" auf Ö1 kund. Die Vermarktung über das ORF-Videoportal Flimmit und DVD noch im Frühjahr ist wie berichtet geplant. Was das Publikum erwartet, beschrieb Autor, Regisseur und Produzent Schalko (Superfilm) Montag auf Ö1 so: "So etwas wie Dallas, aber Dallas für Geistesgestörte".

Für sein Leben gern Leber

Dallas heißt hier: Ein todgeweihter, superreicher Familien-Patriarch (Udo Kier sprang für den während der Produktion gestorbenen Gert Voss ein) braucht eine neue Leber. Manuel Rubey, Sunnyi Melles, Nicholas Ofczarek und Nora von Waldstätten sind dabei. Acht Teile hat Schalkos neues Werk, das seine Superfilm mit dem ORF produziert.

Arthouse heute im Fernsehen

Anlass für das Interview: ein "Kulturjournal Spezial" am Montagnachmittag auf Ö1 (17:09 Uhr) über Kino und Fernsehen - Steven Soderbergh hat sich ja etwa vom Kino Richtung Fernsehen verabschiedet, weil er darin gerade quasi das große Kino sieht.

Auch Schalko, der natürlich auch recht viel und und eben Besonderes fürs Fernsehen produziert, sieht "zunehmend auch im europäischen Fernsehen die interessanteren Inhalte. Was früher Arthouse-Kino war, findet heute im Fernsehen statt."

Vor dem Vakuum des Fernsehens geflüchtet

Seine Erklärung für den Serienboom: "Das Vakuum des Fernsehens im amerikanischen Fernsehen war so groß, die Leute sind vor dem Fernsehen geflüchtet. Das gibt es bei uns auch."

"Reicht schon für den Fernsehzuschauer"

"Früher gab es den Fernsehzynismus: Das reicht für den Fernsehzuschauer schon", erinnert sich Schalko: "Das ist weg und das ist gut." Heute ortet der Produzent "bei allen ein Committment zu Qualität".

Serienboom: Das Ende ist nah

Der Serienboom führe freilich auch zur "Inflation", sagt Schalko, und sieht ihn schon bald wieder abflauen: Er habe das Gefühl, dass das "auch bald vorbei sein wird". Denn: "Wer soll sich das alles noch anschauen?" (red, derStandard.at, 19.1.2015)