So laufen Trennungen wohl nur im besten Fall ab: Der Vater zieht aus, gründet eine neue Familie, und am Ende herrscht eitel Wonne, nur halt in zwei Familien. Im Kinderbuch darf das so einfach sein. Ist es doch auch so schon schwer genug, das Thema "Trennung" Kindern im Alter ab vier Jahren näher zu erklären. Gergely Kiss versucht das. In "Papa wohnt jetzt anderswo" zeigt er die anfängliche Zerrissenheit eines kleinen Fuchses, der glaubt, sich zwischen Mutter und Vater Fuchs entscheiden zu müssen.

Kiss beschreibt auch die Leere, die anfangs bleibt. "Früher sind Papa und ich jede Woche auf die große Wiese im Park gegangen, um zusammen Fußball zu spielen. Ohne Papa macht mir das Fußballspielen gar keinen Spaß mehr", heißt es im Bilderbuch. Kiss gelingt es sehr gut, auf leichte, kindgerechte Art die Problematik zu umreißen. Einzig dass der Vater so im Zentrum steht und die Mutter zur Nebendarstellerin degradiert wird, könnte man ihm anlasten. Aber die wenigen Seiten lassen keine Gesamtschau zu. Außerdem gibt es auch noch die vorlesenden Erwachsenen. (Peter Mayr, DER STANDARD, 17.1.2015)