Genetische Mutationen des tödlichen Ebola-Virus könnten einer Studie zufolge die jüngsten Fortschritte bei Impfstoffen und experimentellen Medikamenten durchkreuzen. Die in der Fachzeitschrift "mBio" veröffentlichte Untersuchung nahm Ebola-Viren von Ausbrüchen aus den vergangenen 40 Jahren unter die Lupe.

"Das Virus hat sich nicht nur verändert, seitdem diese Therapien entwickelt wurden, sondern es verändert sich ständig", schreibt der US-Forscher Jeffrey Kugelman.

Viren als lebendiges System

Wissenschafter des Forschungsinstituts für Infektionskrankheiten des US-Militärs sowie der Universität Harvard und des Massachusetts Institute of Technology fanden in der Studie heraus, dass rund drei Prozent des Erbguts des aktuellen Ebola-Virus verglichen mit den Erregern der Ausbrüche von 1976 und 1995 Veränderungen aufweisen.

Zehn Mutationen könnten demnach die Wirkung der jüngst vorgestellten Ebola-Medikamente beeinträchtigen.

"Ebola-Forscher müssen die Wirksamkeit der Medikamente bald überprüfen, um sicherzustellen, dass wertvolle Ressourcen nicht für die Entwicklung von Therapien verwendet werden, die nicht mehr funktionieren", warnte Kugelman.

Durch die Ebola-Epidemie in Westafrika sind seit ihrem Ausbruch im vergangenem Frühjahr bereits mehr als 8.000 Menschen gestorben, die meisten davon in Liberia, Sierra Leone und Guinea. Mehr als 21.000 Menschen steckten sich mit dem Virus an. (APA,derStandard.at, 21.1.2015)