Moskau/Kiew - Rund 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hat der russische Außenminister Sergej Lawrow dem Westen ein Nachlassen im Kampf gegen faschistisches Gedankengut vorgeworfen. Die internationale Gemeinschaft gehe heute weniger hart gegen Nazismus vor als früher, kritisierte er am Mittwoch in Moskau.

Als Beispiel nannte Lawrow die jüngste Resolution gegen die Verherrlichung des Nazismus in einem UN-Ausschuss. Dabei hätten die EU-Mitglieder sich enthalten und die USA, Kanada "und erstmals auch die Ukraine" dagegen gestimmt. "Offenbar nimmt die Wirkung des Impfstoffes gegen das Nazi-Virus ab", sagte Lawrow. Vor allem das Verhalten der Ukraine sei "alarmierend".

Erst vor kurzem hatte der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk in einem Interview behauptet, die Sowjetarmee sei zuerst in der Ukraine und dann in Nazi-Deutschland "einmarschiert". Diese Formulierung hatte in Russland für massive Empörung gesorgt. (APA, 21.1.2015)