Bern - Der Einzelhandelsverband Swiss Retail Federation und das Schweizer Radio und Fernsehen streiten sich seit längerem um die Verwendung des Namens SRF. Nun wollen die Händler eine Lösung auf juristischem Weg erzwingen.

"Es wurde eine Klage eingereicht", schrieb Andrea Wenger, Sprecherin des Schweizer Radio und Fernsehens, am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Sie bestätigte damit entsprechende Informationen der Zeitung "Blick".

Ende 2012 hatte das Schweizer Fernsehen seinen Namen geändert - es heißt seither nicht mehr SF, sondern SRF. Diese Namensänderung war gar nicht im Sinne des Verbands Swiss Retail Federation. Auch er kürzt sich seit dem Jahr 2000 mit den drei Buchstaben SRF ab.

Die Swiss Retail Federation - früher unter dem Namen Waren- und Kaufhäuserverband (VSWK) bekannt - vertritt seit 1937 die Interessen von Mittel- und Großbetrieben des schweizerischen Einzelhandels. Die Mitglieder erwirtschaften jährlich einen Umsatz von rund 12 Mrd. Franken (12,23 Mrd. Euro) und beschäftigen 40.000 Personen.

Klageverfahren eingeleitet

Der Verband bestätigte auf Anfrage der sda, dass er ein Klageverfahren eingeleitet hat. "Versuche, den Konflikt außergerichtlich zu lösen, scheiterten", schrieb die stellvertretende Geschäftsführerin Dagmar Jenni.

Die Anfänge der Auseinandersetzung gehen laut Jenni zurück auf Dezember 2012, als Bruno Frick noch Präsident war. Die Klage ist vor dem Handelsgericht Bern hängig. Die erste Verhandlung ist für den 11. Februar 2015 angesetzt. Aufgrund der Wahrung von Interessen möchten die Einzelhändler das laufende Verfahren nicht weiter kommentieren.

Das Fernsehen wehrt sich gegen die Vorwürfe des Markenklaus. "Der Verband Swiss Retail Federation tritt, wie unter anderem das Briefpapier zeigt, unter seinem ausgeschriebenen Namen auf und nicht unter dem Kürzel SRF", schrieb Sprecherin Wenger.

Zudem sei die Marke Swiss Retail Federation in ausgeschriebener Form und nicht als Kürzel geschützt. "Daher können wir bei bestem Willen keine Rechte an unserem Kürzel erkennen." Zu weiteren Details gab Wenger "wegen des laufenden Verfahrens" keine Auskunft. (APA, 26.1.2015)