Dank der digitalen Sehhilfe konnte Beitz erstmals ihr Kind betrachten.

Foto: eSight

Moderne Technik kann das Leben in vielfältiger Weise bereichern. Verschiedene digitale Helfer erleichtern das Management des Alltags, soziale Netzwerke und Apps helfen dabei, mit Freunden und Bekannten auf der ganzen Welt zu kommunizieren und VR-Brillen lassen Spieler künftig kopfüber in virtuelle Welten eintauchen.

Doch auch für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen hat die Welt der Technologie erstaunliche Fortschritte parat. Einer davon hat einer 29-jährigen Kanadierin, die von Gesetzes wegen als blind gilt, erstmals ermöglicht, ihr neugeborenes Baby zu sehen, berichtet Ubergizmo.

Makuladegeneration

Kathy Beitz leidet an einer Krankheit namens Morbus Stargardt. Benannt ist sie nach dem deutschen Augenarzt Karl Bruno Stargardt. Betroffene des hauptsächlich vererbten Defekts büßen während ihrer Jugend aufgrund einer Makuladegeneration massiv an Sehstärke ein. Betroffen ist dabei der Bereich des Scharfsehens im Zentrum des Sichtfelds, dazu können weitere Komplikationen wie etwa Überempfindlichkeit gegen Lichteinstrahlung auftreten.

Beitz konnte nach eigenen Angaben beim Betrachten von Menschen nicht mehr zwischen Kopf und Schultern unterscheiden.Erst eine Sehhilfe namens eSight ermöglichte es, mehr von ihrem Kind wahrzunehmen. Mitgenommen wurde ihr die Brille von ihrer Schwester Yvonne, die ebenfalls an Stargardt leidet.

Yvonne Felix

Hochauflösende Kamera

Die Brille ermöglichte es ihr, Details des Gesichts ihres Kindes zu erkennen. Etwa den Mund und seine "kleine Zunge, wenn er weint". eSight nutzt eine hochauflösende Kamera, deren Aufzeichnung von einer angeschlossenen, portablen Recheneinheit automatisch bearbeitet wird, um besser wahrgenommen werden zu können.

Dabei macht man sich zunutze, dass die Betroffenen noch über funktionstüchtige Sehzellen verfügen. Bei vollständig erblindeten Menschen, bei denen sämtliche Sehzellen oder der Sehnerv nicht mehr funktionstüchtig sind, kann eSight demnach nicht helfen.

15.000 Dollar pro Brille

Beitz' Schwester engagiert sich für das Projekt "Make Blindness History". Ziel ist es, Spenden zu sammeln, um mehr Betroffenen schwerer Augenerkrankungen die Sehhilfe über Fundraising zugänglich zu machen. Die Kosten für eine eSight-Brille werden mit 15.000 Dollar beziffert. (gpi, derStandard.at, 27.01.2015)

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