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Gefechte an der libanesischen Grenze.

Foto: Reuters/Daher

Jerusalem – Bei Vergeltungsschlägen der israelischen Armee ist im Südlibanon ein spanischer Blauhelmsoldat getötet worden. Das bestätigte eine UN-Sprecherin am Mittwoch. Zunächst hatte die staatliche libanesische Nachrichtenagentur noch berichtet, ein UN-Soldat sei verletzt worden.

Zuvor war es an Israels Grenze zum Libanon zu heftigen Feuergefechten gekommen. Dabei sind zwei israelische Soldaten getötet worden, sieben wurden verletzt, das gab das Militär am Mittwochnachmittag bekannt.

Ein israelisches Militärfahrzeug ist von einer Panzerabwehrrakete getroffen worden. Daraufhin feuerten die israelischen Streitkräfte mehrere Geschoße auf libanesisches Gebiet ab. Der israelische Rundfunk berichtete, es handle sich um den schlimmsten Vorfall seit dem Zweiten Libanon-Krieg im Jahr 2006. Einwohner wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Die libanesische Hisbollah-Miliz bekannte sich zu dem Angriff.

Spanien beschuldigt Israel

Spanien hat indesse Israel für den Tod eines spanischen UNO-Soldaten bei Gefechten im Grenzgebiet zum Libanon verantwortlich gemacht. Der Blauhelm-Soldat sei aufgrund der "Eskalation der Gewalt" in der Region gestorben, und "die israelische Seite" sei dafür verantwortlich, sagte Spaniens UNO-Botschafter Roman Oyarzun am Mittwoch vor Journalisten am Sitz der Vereinten Nationen in New York. Er habe während des Dringlichkeitstreffens zu dem Vorfall eine Untersuchung gefordert, fügte der Diplomat hinzu.

In der Region gibt es seit Tagen Spannungen. Am Dienstag waren zwei Raketen aus Syrien auf das Gebiet niedergegangen. Die israelische Armee reagierte darauf am Mittwoch in den frühen Morgenstunden mit dem Beschuss zweier syrischer Militärstellungen.

General bei israelischem Angriff getötet

Israels Streitkräfte sind seit einem Luftangriff auf der syrischen Seite der Golanhöhen in erhöhter Alarmbereitschaft. Bei dem Angriff, der Israel zugeschrieben wird, waren am 18. Jänner ein iranischer General und mindestens sechs Kämpfer der schiitischen Hisbollah getötet worden. Der Iran drohte Israel mit "verheerenden Blitzschlägen". Die Hisbollah erklärte, bei dem Angriff vom Mittwoch handle sich um eine Vergeltung für den israelischen Luftschlag.

Israel und Syrien streiten sich seit fast fünf Jahrzehnten um die Golanhöhen. Im Sechstagekrieg 1967 hatte Israel das rund 1.150 Quadratkilometer große Plateau erobert und Ende 1981 annektiert. Im syrischen Bürgerkrieg ist der Golan immer wieder Ort von Zusammenstößen verfeindeter Milizen. Der Großteil wird von Rebellengruppen kontrolliert, darunter die Al-Nusra-Front, der syrische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida. (APA, 28.1.2015)