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Apple-Gründer Steve Jobs bei der Vorstellung des ersten iPads.

Foto: Paul Sakuma / AP

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Das aktuelle iPad Air 2.

Foto: Marcio Jose Sanchez / AP

Die aktuellen Geschäftszahlen von Apple können sich wahrlich sehen lassen: Mit einem Gewinn von 16 Milliarden Euro erzielte der iPhone-Hersteller die besten Geschäftszahlen, die je ein Unternehmen erwirtschaftet hat. Und doch gibt es auch einen Aspekt, der Apple Sorgen bereiten dürfte: Der Absatz des iPads bricht weiter ein.

Die Anfänge

Fast exakt fünf Jahre ist es her, da hat Apple-Gründer Steve Jobs das Tablet erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Während das iPad im engeren Rahmen der Apple-Fans auf die gewohnt begeisterten Reaktionen stieß, regierte vielerorts zunächst Skepsis, wie das Magazin "Wired" erinnert. Ein Gerät, das irgendwo zwischen Smartphone und Laptop liegt - wozu man das braucht, konnten viele nicht verstehen.

Einfach

Zweifel, die übrigens auch von Apple selbst genährt wurden. Hatte doch Jobs selbst jahrelang betont, dass er keinen Sinn in Tablets sehe - nur um dann ein eigenes Gerät zu entwickeln. Vor allem die Einfachheit der Nutzung war es, die viele dazu bewog, zunehmend das iPad dem Laptop zum Konsumieren von Inhalten oder Texten vorzuziehen.

Bedürfnisse

Das iPad entwickelte sich also zum Kassenschlager. Apple bewies damit nicht zuletzt, dass es nicht immer darum geht, was die Konsumenten brauchen, sondern was sie wollen. Und gerade diese Erschaffen von Bedürfnissen beherrscht das Unternehmen wie kein anderes.

Zahlen

Doch dann geschah etwas Unerwartetes: Gegen Ende 2013 ließ die Magie des iPads plötzlich nach. Entgegen den Erwartungen aller Analysten, die einen ungebrochenen Aufstieg der Tablet-Sparte prognostizierten, gingen die Absatzzahlen erstmals zurück. Was manche zunächst für einen kurzfristigen Ausreißer hielten, entwickelte sich zu einem Trend. So verkaufte denn Apple im umsatzträchtigen vierten Quartal 2014 "nur" mehr 21,42 Millionen iPads und damit 18 Prozent weniger als noch im Vorjahr.

Die Nische wird enger

Bei der Ursachenforschung kommt man schnell wieder auf die Anfänge des iPads zurück: haben doch mittlerweile sowohl Smartphone- als auch Laptop-Hersteller auf die Herausforderung durch Tablets reagiert. Mit immer größeren Smartphone-Bildschirmen und stetig kompakter werdenden Laptops wird die Nische für iPad und Co. zunehmend kleiner. Und damit sinkt auch der Anreiz, sich noch ein weiteres Gerät zuzulegen.

Apple hofft

Bei Apple sieht man die Lage nicht ganz so negativ. So zeigt sich Firmenchef Tim Cook davon überzeugt, dass es sich bei der aktuell schleppenden iPad-Nachfrage nur um eine kurzfristige Schwäche handelt. Langfristig glaube er weiter an den Erfolg dieser Produktkategorie. Eine sehr optimistische Interpretation der aktuellen Situation, der sich derzeit nur wenige Analysten anschließen würden. Diese haben sich in der Geschichte des iPads freilich schon mehrfach geirrt. (red, derStandard.at, 28.1.2015)