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Unterstützung für das geplante Atomkraftwerk Hinkley Point C: "Großbritannien ist sicher, dass der Fall rechtlich robust ist."

Foto: Reuters/SUZANNE PLUNKETT

London/Wien – Die Regierung in London macht sich keine Sorgen wegen einer möglichen Klage durch Österreich vor der EU-Kommission gegen AKW-Subventionen. "Wir haben keinen Grund, dass Österreich oder irgendeine andere Partei einen Fall vorbereiten kann, der eine Grundlage hat", sagte ein Sprecher des Britischen Energieministeriums am Mittwoch. "Großbritannien ist sicher, dass der Fall rechtlich robust ist."

Grund für die Aufregung der österreichischen Bundesregierung sind britische Staatshilfen für das geplante Atomkraftwerk Hinkley Point C. London unterzeichnete eine Vereinbarung mit dem Betreiber, wonach die britische Regierung Kreditsicherheiten und einen garantierten Kilowattpreis festlegte. Die EU-Kommission hat vor rund einem Jahr diesem Deal zugestimmt.

Mögliche Verzögerung

Im Guardian warnen Experten allerdings, dass eine österreichische Klage die Vereinbarung und auch den Bau des AKW um bis zu zwei Jahre verzögern könnte. Zeit, die die britische Regierung laut eigenen Angaben nicht hat, da durch den altersbedingten Ausfall von Kraftwerken bis 2020 rund 20 Prozent vom Energiebedarf des Landes gedeckt werden müssen. Hinkley soll bis 2023 sieben Prozent davon abdecken können.

Ein zentraler Kritikpunkt am geplanten AKW ist der garantierte Abnahmepreis von 92,5 Pfund (123,8 Euro) pro Megawattstunde. Das entspreche dem Doppelten des Marktpreises. Laut London wäre Energie aus erneuerbaren Quellen aber teurer beziehungsweise weniger zuverlässig. (bbl, DER STANDARD, 29.1.2015)