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Außenminister Koutsias soll Verbindungen zum umstrittenen russischen Nationalisten Alexander Dugin haben.

Foto: Reuters/Konstantinidis

Athen/Wien - Die EU-Außenminister können sich bei ihrem Sondertreffen zur Ukraine am Donnerstag in Brüssel auf die "Einwände" ihres neuen griechischen Kollegen Nikos Koutsias gefasst machen. "Wir sind nicht mit dem Geist der Sanktion gegen Russland einverstanden", sagte Koutsias' Stellvertreter, Europaminister Nikos Houndis, am Mittwoch in Athen. Ob es zu einem Veto der neuen, von der linksgerichteten Syriza geführten griechischen Regierung gegen eine weitere Verschärfung der Strafmaßnahmen wegen des Konflikts in der Ukraine kommt, ließ Houndis offen. Die neuen Amtsinhaber im Außenministerium arbeiteten am Mittwoch noch an ihrer Position.

Im Internet kursiert seit Wochenbeginn ein Foto, das Koutsias zusammen mit dem umstrittenen russischen Nationalisten Alexander Dugin zeigt. Er war 2013 zu einer Diskussion an die Universität von Piräus eingeladen, die Koutsias leitete. Koutsias selbst war bis zu seiner Ernennung zum Außenminister am Dienstag Professor für Internationale Beziehungen an dieser Universität und Fürsprecher einer "multidimensionalen" Außenpolitik Griechenlands. Der ehemalige Kommunist stand lange dem Sozialisten und Premier Giorgos Papandreou nahe, überwarf sich aber mit ihm 2010 wegen des Sparkurses.

"EU destabilisiert Ukraine"

"Wer immer glaubt, wir geben in der europäischen Politik auf wegen der Schulden, macht einen großen Fehler", warnte Koutsias bei der Amtsübernahme von seinem Vorgänger Evangelos Venizelos. Syriza gab am Montag eine Erklärung zur Ukraine ab: "Die EU und Washington ermutigen und zielen auf die Destabilisierung des Landes und unterstützen gleichzeitig direkt und indirekt Neonazi- und Extremistenguppen." (Markus Bernath, DER STANDARD, 29.1.2015)