Bis zur Intelligenz eines "Kultur"-Schiffs mag es noch ein weiter Weg sein - aber über einen gewissen Grad von Autonomie verfügen die Landeplattformen von SpaceX immerhin.

Foto: SpaceX

Das ist jetzt eine Nachricht, die Fans von Iain Banks' "Kultur"-Romanen sehr rühren ... und allen anderen eher rätselhaft bleiben wird: Elon Musk, Leiter des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX, zollt dem 2013 verstorbenen Autor Tribut, indem er zwei Landeplattformen nach Raumschiffen aus Banks' Romanwelt benennen wird.

Die schwimmenden Plattformen mit der Typenbezeichnung "Autonomous spaceport drone ship" sind 90 mal 50 Meter groß und unbemannt. Dass die von SpaceX-verwendeten Falcon 9-Raketen auf ihnen landen und danach wiederverwendet werden können, soll zu erheblichen Kostensenkungen im Weltraumprogramm des Unternehmens führen. Ein erster praktischer Versuch gelang vor kurzem jedoch nur zur Hälfte: Zwar konnte eine Rakete nach ihrem Flug zur Landeplattform zurückgesteuert werden, doch zerschellte sie dort an Deck.

Kultureller Hintergrund

Wer Banks' "Kultur"-Romane nicht kennt: Unter seinen Raumschiffen darf man sich nicht einfach irgendwelche Vehikel vorstellen, es handelt sich vielmehr um die Körper Künstlicher Intelligenzen. Und diese KIs sind nicht nur allen organischen Lebensformen turmhoch überlegen, sie pflegen auch eine recht eigenwillige Form von Humor. Der sich nicht zuletzt in ihren Namen ausdrückt ...

Die von Musk via Twitter angekündigten Namenspatrone stammen aus dem Roman "The Player of Games" ("Das Spiel Azad") und heißen: "Just Read The Instructions" und - vielleicht der beste Raumschiffname aller Zeiten - "Of Course I Still Love You". (red, derStandard.at, 28. 1. 2015)