Gewinner des Österreichischen Filmpreises: Helmut Grasser (Produktion, li.) und Andreas Prochaska (Regie und Drehbuch) nehmen den Preis für "Das finstere Tal" in Empfang.

Foto: Newald

Wien - Rund 15 leere Stühle mit Trophäen harrten auf der Bühne ihrer Gewinner. Am Ende der Gala des Österreichischen Filmpreises am Mittwochabend im Festsaal des Wiener Rathauses nahm dort vor allem das Team von Das finstere Tal Platz. Mit insgesamt acht Preisen war Andreas Prochaskas Bergwestern der große Sieger des Abends, er triumphierte nicht nur in fast allen technischen Kategorien, sondern auch als bester Film. Prochaska, als bester Regisseur gewürdigt, dankte seiner Frau, verwies auch auf den Publikumserfolg seines Genrefilms und pochte auf die Förderung des Nachwuchses.

Jessica Hausners Film über den todessehnsüchtigen Dichter Heinrich von Kleist, Amour fou, kam auf zwei Auszeichnungen: für den besten Schnitt (Karina Ressler) und das beste Drehbuch, das die Regisseurin selbst verfasst hat.

Muslu und Mangold beste Schauspieler

Eine kleine Überraschung gab es bei der Wahl des besten Darstellers: Murathan Muslu wurde für seine kraftvolle Performance in Risse im Beton gewürdigt – und war darüber sichtbar gerührt. Erni Mangold nahm den Preis als beste Darstellerin für Der letzte Tanz entgegen, und sie blieb sogar dann noch ganz lässig und cool, als ihr alle Anwesenden ein Ständchen zum 88. Geburtstag hielten. Bester Dokumentarfilm wurde Hubert Saupers ungewöhnliche Sudan-Untersuchung We Come As Friends.

Erinnert wurde von Moderator Karl Markovics auch an die im vergangenen Jahr viel zu früh verstorbenen Filmemacher Michael Glawogger und Florian Flicker. Die Standing Ovations für die zwei Abwesenden lieferten den berührendsten Moment des Abends, er machte eine Lücke sichtbar, die offen bleiben muss. (kam, DER STANDARD, 29.1.2015)