Santiago de Chile - Die chilenische Staatschefin Michelle Bachelet will Abtreibungen in Ausnahmen erlauben. Künftig sollen legale Schwangerschaftsabbrüche in drei Fällen gestattet sein: wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist, wenn der Fötus nicht überlebensfähig ist und nach Vergewaltigungen. Bachelet schickte am Samstag einen entsprechenden Gesetzesentwurf an den Kongress.

"Die derzeitige Gesetzgebung behandelt die Bürger nicht mit der Würde, die ihnen zusteht", sagte die Präsidentin, die vor ihrer politischen Karriere als Kinderärztin arbeitete. Bisher sind Abtreibungen in Chile ausnahmslos verboten. Schwangerschaftsabbrüche werden mit Freiheitsstrafe geahndet.

Die aktuelle Gesetzgebung stammt noch aus der Zeit der Pinochet-Diktatur (1973-1990) und gilt als eine der restriktivsten der Welt. Konservative Parteien kündigten ihren Widerstand gegen die Gesetzesreform an. (APA, 31.1.2015)