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Die Netanjahus stehen in der Kritik.

Foto: APA/EPA/Sultan

Jerusalem – Israels First Lady, Sara Netanjahu, muss sich gegen immer neue Vorwürfe verteidigen, sie sei raffgierig und führe einen verschwenderischen Lebensstil. Ihr Rechtsanwalt wies am Sonntag Berichte zurück, die Frau des Ministerpräsidenten habe jahrelang tausende Schekel für Flaschenpfand in die eigene Tasche gesteckt. Das Geld wäre eigentlich dem Staat zugestanden, hieß es in den Berichten.

Anwalt: Der Fahrer ist schuld

Netanjahus Anwalt sagte dem israelischen Rundfunk, es sei der Fahrer der Familie gewesen, der das Geld für eine "kleine Kasse" gesammelt habe. Diese sei den Angestellten im Amtssitz von Netanjahu zugutegekommen.

Durchschnittsgehalt eines Arbeiters

Zipi Livni von der Mitte-links-Opposition warf Benjamin und Sara Netanjahu indes am Samstag vor, sie hätten binnen zweier Jahre 100.000 Schekel (umgerechnet rund 22.700 Euro) für Alkohol ausgegeben. Das Geld, das Netanjahu monatlich vertrinke, entspreche dem Durchschnittsgehalt eines Arbeiters in Israel, sagte Livni.

Vorwürfe von Ex-Angestellten

Israels Generalstaatsanwalt Jehuda Weinstein muss nun entscheiden, ob er angesichts der Vorwürfe eine Untersuchung einleitet. Netanjahu weist alle Anschuldigungen mit dem Argument zurück, seine Gegner wollten ihn so bei den Parlamentswahlen am 17. März "stürzen". Im vergangenen Monat musste er seine Frau bereits gegen Vorwürfe von Ex-Angestellten in Schutz nehmen. Diese beschuldigen die First Lady, sie mit Wutausbrüchen und übertriebenen Wünschen tyrannisiert zu haben – besonders unter Alkoholeinfluss. (APA, 1.2.2015)