Etwa ein Viertel der Patienten, die in einer Intensivmedizin-Abteilung im Krankenhaus betreut werden müssen, stirbt. Besonders schlecht sehen die Chancen auf ein Überleben von Kranken aus, die zusätzlich an Depressionen leiden. Das haben Wiener und Salzburger Ärzte jetzt herausgefunden.

Eindeutige Ergebnisse

"Die Mortalität ist abhängig vom Alter, von der Schwere der Grunderkrankung und von zusätzlichen Krankheiten. Bisher hat man den Effekt von Depressionen, die schon vorher bestanden haben, nicht untersucht", schrieben jetzt Marlene Wewalka von der Universitätsklinik für Innere Medizin III im Wiener AKH und die Co-Autoren in ihrer Studie.

Insgesamt wurden 200 "Intensiv-Patienten" auf das Vorliegen von Depressionen schon vor Einlieferung in eine solche spezialisierte Abteilung untersucht. Die Ergebnisse waren statistisch signifikant. Ein Drittel der Patienten (66 Kranke) hatte Depressionen gehabt.

Die Gesamt-Mortalität innerhalb von 28 Tagen nach Aufnahme in die intensivmedizinische Abteilung betrug 24,5 Prozent. Von den Verstorbenen hatten 47 Prozent an diesen psychischen Problemen gelitten. Von den Patienten ohne schwere psychische Verstimmung waren 29 Prozent gestorben.

"Depressionen vor Aufnahme in eine intensivmedizinische Abteilung könnten ein von anderen Faktoren unabhängiger Risikofaktor bezüglich der Sterblichkeit innerhalb von 28 Tagen sein", so die Autoren. Das könne auch diagnostische und therapeutische Konsequenzen für Kranke in einem kritischen Zustand haben. (APA, derStandard.at, 2.2.2015)