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Im Bild: Das Exemplar der Kathedrale von Salisbury.

Foto: APA/EPA/FACUNDO ARRIZABALAGA

London - Die Magna Carta Libertatum, kurz Magna Carta, gilt als Grundstein des englischen Verfassungsrechts. Nun sind die vier letzten Original-Versionen erstmals unter einem Dach vereint: Anlässlich des 800-jährigen Jubiläums der Unterzeichnung werden die Abschriften drei Tage lang in der Londoner Nationalbibliothek und einen weiteren Tag im Parlament ausgestellt, wie die British Library am Montag mitteilte.

1.215 per Los bestimmte Bürger dürfen die historischen Dokumente in dieser Zeit bewundern, beworben hatten sich mehr als 43.000 Interessierte. King John - auch John Lackland (Johann Ohneland), hatte die weltberühmte Magna Carta am 15. Juni vor 1215 unterzeichnet und damit den revoltierenden britischen Adel beruhigt. Sie hielt unter anderem fest, dass niemand über dem Gesetz stehe - nicht einmal der König selbst.

"Dauerhafte Bedeutung"

Außerdem garantierte sie jedem das Recht auf einen fairen Prozess und verbriefte die Unabhängigkeit der Kirche von der Krone. Von der Magna Carta wurden zahlreiche Abschriften im Land verteilt, heute sind noch vier Exemplare erhalten. In der Regel bewahrt die Nationalbibliothek zwei Versionen der "Großen Urkunde der Freiheiten" auf, jeweils eine weitere ist in Besitz der Kathedralen von Lincoln und Salisbury.

In Teilen ist die Magna Charta in Großbritannien bis heute in Kraft und gilt neben der Bill of Rights von 1689 als eines der wichtigsten Verfassungsdokumente des Königreichs. "Als König John den Bestimmungen 1215 zustimmte, hatte er die dauerhafte weltweite Bedeutung der Magna Carta mit Sicherheit nicht vorhersehen können", hieß es in der Mitteilung der British Library. (APA, 3.2.2015)