An den Hängen des Lipno Stausees im Südwesten von Tschechien wurde kürzlich eine Villa fertiggestellt, die mit ihrer introvertierten Architektur und dem Spiel mit der Statik überrascht.

Im Zuge der Errichtung eines Kraftwerks mit Staumauer entstand im Jahre 1959 knapp an der Grenze zu Österreich der Lipno Stausee. An seinen Hängen wurde nun ein Gebäude realisiert, welches sich aus manchen Blickwinkeln fast perfekt in die Natur einfügt.

Foto: Michael Hierner / www.hierner.info

Ist die als Wochenendhaus konzipierte "Villa Frýdava" sich selbst überlassen, so schützen Faltschiebeläden das Haus vor den Kräften der Natur – aber auch vor Einbrechern.

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Wird die Villa bewohnt, so zeigt dies auch ihr Äußeres. Durch öffnen der Paneele wird aus dem introvertierten Gebäude ein extrovertiertes.

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Aufgrund der Lage am steilen Hang musste eine außergewöhnliche Lösung gefunden werden. Der tschechische Architekt Petr Uhlík entschloss sich für einen zweistöckigen Sockelbau, auf dem ein weiterer, jeweils acht Meter auskragender Baukörper balanciert.

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Dieses Spiel mit den statischen Kräften erforderte eine Rahmenkonstruktion mit Stahlausfachung. Die Querstreben wurden bewusst sichtbar gelassen, um den industriellen Charakter zu verstärken.

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Die industriellen Einflüsse zeigen sich auch in der Verwendung von grauem Sichtbeton, der mit Holzböden und den gelben Farben der Möbel kontrastiert wird.

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Je nach Stimmung, Wetter oder Lichtsituation können die Fenster an den breiten Außenseiten des oberen Baukörpers geöffnet oder geschlossen werden.

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So entsteht im Inneren des Gebäudes entweder ein Gefühl von Offenheit und Freiheit oder mehr Privatsphäre und Intimität.

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Je nach Sonnenstand und Position der Klappläden entstehen im Inneren verschiedene Lichtstimmungen.

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Dank einer großen Glasscheibe kann der Ausblick auf den Stausee sogar beim Duschen genossen werden. Ein Brunnen mit Wärmepumpe versorgt das Gebäude umweltfreundlich mit Heiz- und Warmwasser.

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Das Haus verfügt über 335 m² Wohnfläche und befindet sich auf einem 2.500 m² großen Grundstück, wovon letztlich aber nur 106 m² bebaut wurden. Die Bauzeit betrug drei Jahre. (Michael Hierner, derStandard.at, 4.2.2015)

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