Seoul - Wegen der Tötung von fünf Kameraden an einem Stützpunkt nahe der Grenze zu Nordkorea im vergangenen Jahr ist ein südkoreanischer Soldat am Dienstag zum Tode verurteilt worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap.

Ein Militärgericht in der Stadt Wonju urteilte, dass der 22-Jährige "vorsätzlich und grausam" gehandelt habe, als er im Juni eine Granate auf Mitglieder seiner Einheit geworfen und das Feuer eröffnet habe, berichtete Yonhap. Bei dem Angriff waren fünf Soldaten getötet und sieben weitere verletzt worden. An der Fahndung nach dem Täter, der einen Suizidversuch unternahm, waren tausende Soldaten beteiligt.

Angeklagter schweigt

Der Angeklagte schwieg bei der Urteilsverkündung. Bei seiner Befragung vor wenigen Tagen hatte er Reue für seine Tat gezeigt. Der Fall wird nun automatisch an ein Berufungsgericht und danach an das Oberste Gericht Südkoreas weitergereicht.

Todesurteile wurden in dem Land seit dem Jahr 1997 nicht mehr vollstreckt. De facto handelt es sich bei dem Urteil daher nach derzeit geltender Praxis um eine lebenslange Haftstrafe. (APA, 3.2.2015)