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Anna Fenninger hat bisher deutlich mehr Riesentorläufe gewonnen, aber im Super-G ist die Olympiasiegerin aus Salzburg jetzt auch Weltmeisterin.

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Die alte (Tina Maze) und die neue Weltmeisterin in enger Umschlingung, Lindsay Vonn nimmt es huldvoll zur Kenntnis

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Cornelia Hütter lag nach couragierter Fahrt kurzfristig in Führung, am Ende blieb für die WM-Debütantin der starke, aber eben doch vierte Platz.

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Medaille Unser.

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Österreich schreibt gleich zum Auftakt der dritten alpinen Weltmeisterschaften in den Rocky Mountains groß an, das erste Gold geht an Anna Fenninger, die zwar Olympiasiegerin im Super-G ist, im Weltcup bisher aber nur ein einschlägiges Rennen, 2013 in Garmisch-Partenkirchen, gewonnen hat. Den Erfolg gegen Tina Maze, die ihre siebente WM-Medaille, die fünfte in Silber, holte, bescherte der 25-jährigen Halleinerin ihr zweites WM-Gold nach jenem in der Superkombination 2011 ebenfalls im Garmisch - seinerzeit der allererste Sieg der viermaligen Juniorenweltmeisterin bei den, nun ja, Erwachsenen.

Abschnittsweise heftiger Wind hatte eine Verkürzung des von Österreichs Coach Roland Assinger gesetzten Laufes erfordert. Die 43. alpine Ski-WM konnte folglich erst mit einer halben Stunde Verspätung so richtig eröffnet werden. Die Veranstaltung wirkte bei wechselnden Bedingungen - erst Schneefall, dann Sonnenschein, oft beides gleichzeitig - fallweise irregulär, schlussendlich kamen aber nicht viele Spitzenläuferinnen zum Handkuss. Darunter die Liechtensteinerin Tina Weirather, deren Ambitionen ebenso verblasen wurden wie jene von Julia Mancuso, die das Rennen für die USA eröffnet hatte. Und zuletzt erwischte es auch Lindsey Vonn.

Hüttter überraschend knapp an Bronze

Das erste Ausrufezeichen hatte Viktoria Rebensburg gesetzt, allerdings holte Österreichs Debütantin Cornelia Hütter die Deutsche sehr schnell aus ihren Goldträumen und setzte sich doch einigermaßen überraschend an die Spitze. Der 22-jährigen Steirerin fehlten schließlich nur 0,11 Sekunden auf Vonn und also Bronze. Die beiden nächsten österreichischen Hoffnungen, Nicole Hosp und Elisabeth Görgl, fuhren beherzt, aber jeweils an einem Tor vorbei, womit die größten Hoffnungen bei Fenninger blieben.

Die erwischte vor allem den oberen, technisch schwierigen Teil nahezu perfekt und hielt den Vorsprung mit etwas Glück bis ins Ziel. "Ich habe schon in der Früh gute Stimmung gehabt, habe davor davon geträumt, dass ich es grün aufleuchten sehe, wenn ich ins Ziel komme. Und jetzt ist es passiert, das ist einfach nur cool", sagte Fenninger. Sie habe bei den vergangenen Großereignissen zu Beginn immer sehr viel zu kämpfen gehabt, "jetzt habe ich gleich die Erlösung."

Maze und Vonn vom Wind erwischt

Maze gab sich zufrieden angesichts "der schlechten Konditionen". Gemeint hat die 31-Jährige natürlich den Wind, "bis zum dritten Tor war es ein Problem. Fenningers Sieg stellte Maze aber nicht infrage. "Es ist doch schön, dass wir drei, Anna, ich und Vonn, oben stehen. Es ist immer ein großer Kampf. Einmal gewinnt man, einmal verliert man."

Die drittplatzierte Vonn führte deutlicher Beschwerde. "Ich habe vom Start weg sehr starken Gegenwind gespürt, das war schwierig. Mit diesem Wind habe ich oben keine Chance gehabt." Die 30-jährige US-Amerikanerin, die nach ihrem ersten Bronze bei insgesamt sechs WM-Medaillen hält, gab sich dennoch zufrieden, "es war kein Gold, aber es passt schon. Es war kein superfaires Rennen, aber es ist wurscht."

Für die Abfahrt am Sonntag gelobte Vonn Revanche. "Auf dieses Rennen freue ich mich, hoffentlich passt das Wetter." Das käme auch Fenninger entgegen. (lü, DER STANDARD, 4.2.2015)