Riad/New York – Prominente Mitglieder der saudischen Königsfamilie sollen nach Angaben des verurteilten Terroristen Zacharias Moussaoui das Terrornetz Al-Kaida in den 1990er-Jahren finanziell unterstützt haben. Das behauptete Moussaoui im vergangenen Jahr in einem Brief an einen Richter an einem US-Bundesgericht in New York, wie die "New York Times" am Dienstagabend berichtete. Seine Aussagen seien in ein Gerichtsverfahren eingeflossen, das Angehörige der Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 gegen Saudi-Arabien anstrengen.

Einzelne Mitglieder der saudischen Herrscherfamilie hätten damals zu den Hauptgeldgebern Al-Kaidas gehört, so Moussaoui. Er will sogar mit einem Mitarbeiter der saudischen Botschaft über einen Plan diskutiert haben, mit einer Stinger-Rakete die Präsidentenmaschine "Air Force One" abzuschießen. Die saudische Botschaft wies die Anschuldigungen der Zeitung zufolge zurück. Moussaoui sei erwiesenermaßen "ein geistesgestörter Krimineller".

Der Franko-Marokkaner Moussaoui wurde 2006 in den USA zu lebenslanger Haft verurteilt. Er war lange als 20. Entführer der Anschläge vom 11. September verdächtigt worden. (APA, 4.2.2015)