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"Ich kann mir nichts vorwerfen, nicht unzufrieden sein, was meine Leistung angeht", sagt Philipp Zulechner.

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien - Ein Jahr nach dem Wechsel von Grödig zum deutschen Erstligisten Freiburg ist Philipp Zulechner zurück in der Bundesliga. Bei der Wiener Austria will sich der bis Sommer ausgeliehene 24-Jährige nach einer schwierigen Zeit in Deutschland wieder ins Rampenlicht spielen. "Ich sehe es nicht als Rückschritt, sondern als Chance, sich neu zu beweisen", sagte der Stürmer.

Bei der Austria tritt der Wiener ein schweres Erbe an, gilt es doch, den zu Rasenballsport Leipzig abgewanderten Israeli Omer Damari zu ersetzen, der im Herbst achtmal traf. "Ich lese nicht viel Zeitung, den Druck spüre ich nicht, weil er von der Mannschaft und vom Trainer nicht ausgeht", betonte Zulechner. Er sei auch kein Mensch, der jemanden ersetzen wolle. "Wir sind sicherlich unterschiedliche Typen. Meine Stärken sind sicher andere als die, die Damari hat."

Der brennende Zulechner

Dessen ist sich auch Coach Gerald Baumgartner bewusst, der auf die "Schnelligkeit und Dynamik" seines Neo-Stürmers baut. "Ich denke, wie er sich präsentiert, brennt er darauf wieder zu zeigen, welch guter Stürmer er ist." Druck macht er Zulechner aber nicht, und auch dieser selbst will sich zumindest nach außen keinen auferlegen. "Es geht nicht nur um mich, jeder Einzelne kann der Mannschaft helfen. Ich versuche mein Spiel zu spielen, meine Stärken zu forcieren und hoffe, dass es gelingt und ich meine Tore für die Austria machen werde." Ein Torziel für das Frühjahr hat er sich sehr wohl gesetzt, das bleibt aber geheim.

In der aktuellen Saison brachte es Zulechner, auch krankheitsbedingt wegen eines tückischen grippalen Infekts, nur zu zwei Kurzeinsätzen in der deutschen Bundesliga. In der zweiten Mannschaft konnte er aber mit vier Toren in zehn Spielen in der Regionalliga Südwest, der vierten Leistungsstufe, durchaus aufzeigen. "Ich kann mir nichts vorwerfen, nicht unzufrieden sein, was meine Leistung angeht", so Zulechner.

Damit, dass er sich vorerst im deutschen Oberhaus nicht wirklich durchgesetzt hat, kann der Ex-Grödiger leben. "Es hat halt nicht sein sollen. Ich blicke da nicht mit Reue zurück, sondern denke, dass ich da gestärkt davon rausgegangen bin, einiges dazugelernt habe und jetzt konzentriere ich mich voll auf die Aufgabe bei der Austria", sagte Zulechner.

Spielpraxis sammeln

Bei den im Winter nur sechstplatzierten Wienern gilt es jetzt vor allem wieder Spielpraxis auf höchstem Niveau zu sammeln. "Bei mir geht es darum viele Einsatzminuten zu bekommen, viele Spiele zu machen und alles andere wird dann von alleine kommen", will sich Zulechner nicht wirklich mit seiner weiteren Zukunft auseinandersetzen. Die Wiener haben jedenfalls nach dem Leihende im Sommer eine Kaufoption sowie eine weitere einjährige Leihoption mit Kaufoption im Sommer 2016.

Sollten Zulechners Leistungen in Österreich passen, wird er sich aber wohl wieder für eine Aufgabe in der deutschen Bundesliga empfehlen. "Ich denke schon, dass sie auch noch an mich glauben", sagte er über seinen Ex-Klub Freiburg. Für den Tabellen-14., bei dem er bis Sommer 2017 unter Vertrag steht, traf er innerhalb eines Jahres in neun Spielen nur einmal.

Der Unterschied zwischen seinem alten und neuen Arbeitgeber seien nicht groß. "Von der Qualität her denke ich ist es kein Rückschritt. Ich glaube, dass Austria Wien auf jeden Fall auch in der deutschen Bundesliga standhalten könnte", wagte Zulechner einen Vergleich. Die Liga an sich sei aber schon viel größer in Deutschland, was auch für die Medien gilt. "Die Medienwelt ist schon sehr brutal. Ich will nicht sagen, dass es mir zugutekommt, aber es wird mir auch nicht im Wege stehen." (APA, 4.2.2015)