Bukarest - Der rumänische Magnat Adrian Sarbu (59), Gründer des ersten privaten Medienimperiums in Rumänien nach der Wende, ist wegen Verdachts auf Steuerbetrug und Geldwäsche verhaftet worden. Sarbu war zudem von 2009 bis 2013 Generaldirektor der US-finanzierten Gruppe CME (Central European Media Enterprises).

Ein Gericht in Bukarest verfügte in der Nacht zum Mittwoch Sarbus Verhaftung, einen Tag nach dessen Festnahme. Sarbu bezeichnete dies als "typischen Fall von Staatsterrorismus", hinter dem der sozialistische Ministerpräsident Victor Ponta stecke.

3,7 Millionen Euro am Finanzamt vorbei

Laut Staatsanwaltschaft soll Sarbu Steuern in Höhe von umgerechnet 3,7 Mio. Euro hinterzogen haben. Sarbu kontrolliert die Holding Mediafax Group, zu der auch die Nachrichtenagentur Mediafax gehört. Ursprünglich Filmregisseur, gehörte Sarbu schon während der Revolution 1989, bei der Diktator Nicolae Ceausescu gestürzt wurde, zum Kreis um den späteren Staatspräsidenten Ion Iliescu (1990-1996 und 2000-2004).

Ab 1991 baute Sarbu schrittweise die Gruppe Media Pro auf, deren Markenzeichen "Pro TV" wurde, Rumäniens populärster Allround-Sender. Teile von Media Pro wurden später verkauft, darunter auch an CME. 2001 erließ der damals sozialistisch regierte rumänische Staat dem Sarbu-Imperium Steuerschulden in Millionenhöhe. (APA, 4.2.2015)