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Mancherorts ist die Erde kühl - aber auch dort wird sie wärmer.

Foto: AP Photo/NOAA

Wien/Paris - 297 Tage sind es noch bis zum Beginn der Weltklimakonferenz, die im Vorfeld zum alles entscheidenden Meeting zur Eindämmung der Erderwärmung hochstilisiert wird. Frankreich, Gastgeber der als COP 21 firmierenden, vom 30. November bis 11. Dezember in Paris stattfindenden Vertragsstaatenkonferenz, ist jedenfalls fest entschlossen, weißen Rauch aufsteigen zu lassen.

Außenminister Laurent Fabius wolle seinen Namen mit einem erfolgreichen Weltklimagipfel in Verbindung gebracht wissen, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Das ist durchaus riskant. Bei den bisherigen Gipfeltreffen gab es, wenn überhaupt, nur marginale Fortschritte. Die Frage, wer wie viel zahlen soll, wirkte jedes Mal wie ein Sprengsatz.

Die Industrieländer, verantwortlich für einen Großteil der historischen CO2-Emissionen, wollen die Last nicht allein tragen. Auch schnell wachsende Schwellenländer seien inzwischen in der Lage, bei der Folgenbekämpfung der Erderwärmung mitzuwirken. Und irgendwann müsse auch außerhalb der Industrieländer begonnen werden, mit den für den Klimawandel hauptverantwortlichen CO2-Emissionen zurückzufahren. So oder so ähnlich geht die Argumentation seit langem.

Gute Stimmung im Spätherbst

Rund um den Erdball sind die diplomatischen Außenposten vom Quai d' Orsay, dem Sitz des Außenministeriums in Paris, instruiert worden, gute Stimmung für das Großereignis im Spätherbst zu machen. Auch der französische Botschafter in Österreich, Pascal Teixeira da Silva, ist dazu angehalten.

Die Hoffnung auf ein weltweit verbindliches Abkommen mit der Chance, die Erderwärmung bei zwei Grad zu begrenzen, lebe, sagte Teixeira da Silva kürzlich vor Journalisten. Ein Anstieg der mittleren Erdtemperatur um mehr als zwei Grad gegenüber vorindustrieller Zeit hätte katastrophale Folgen.

Europa, USA und China engagierten sich bereits; bei der Konferenz in Lima seien Konsenspunkte und eine gemeinsame Methode für die nationalen Beiträge gefunden worden. Diese müssten in den kommenden Monaten noch spezifiziert werden, sagte Botschafter Teixeira da Silva. Inwieweit Russland mitzieht, muss sich noch zeigen. (Günther Strobl, DER STANDARD, 5.2.2015)