Wien – Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hat nach einem Telefonat mit dem griechischen Premier Alexis Tsipras am Mittwochabend bekräftigt, dass er einen Schuldenschnittes für Griechenland ablehnt. Zugleich erklärte er in der "ZiB 1" seine Unterstützung für den Weg der neuen griechischen Regierung in Bezug auf Korruptionsbekämpfung und Vermögensbesteuerung.

Tsipras habe ihm "sehr klargemacht", dass es "an der Korruptionsbekämpfung in Griechenland liegt", sagte Faymann. Und wenn das der Weg sei, "auch die Millionäre müssen was zahlen und nicht einfach das Geld außer Landes bringen, die Korruption muss bekämpft werden, der Steuerbetrug muss bekämpft werden, kann man doch nur eigentlich sagen: volle Unterstützung bei voller Einhaltung der Verpflichtungen."

Griechenlands Finanzminister Yiannis Varoufakis war zuletzt von seiner Forderung nach einem Schuldenschnitt abgerückt und hatte für eine Umschuldung oder eine längere Laufzeit von Krediten plädiert. Nach dem Regierungswechsel in Griechenland hatte der Varoufakis die Reformkontrolleure der EU, des Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Zentralbank, die sogenannte Troika, faktisch aus dem Land geworfen und das Hilfsprogramm für beendet erklärt. (APA, 5.2.2015)