Manila/Bali/Washington- Die US-Bundespolizei FBI hat Hinweise darauf, dass der mutmaßlicher Attentäter von Bali, Zulkifli bin Hir, Ende Jänner bei einer Polizeirazzia auf den Philippinen getötet wurde. DNA-Analysen deuteten darauf hin, dass es sich bei der Leiche eines bei einem Angriff auf der philippinischen Insel Mindanao am 25. Jänner getöteten Mannes tatsächlich um den gesuchten Extremisten handele.

Weitere Tests sollten nun Gewissheit bringen, teilte der zuständige FBI-Vertreter David Bowdich am Donnerstag mit. Der auch als Marwan bekannt Terrorverdächtige gilt als führendes Mitglied der radikalen Islamistengruppe Jemaah Islamiyah.

Anschlag im Jahr 2002

Er wird verdächtigt, ein Drahtzieher des Bombenanschlags auf einen Nachtclub auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali im Jahr 2002 zu sein, bei dem 202 Menschen getötet wurden. Zudem soll er in zwei Bombenanschläge auf den Philippinen verwickelt gewesen sein. Die philippinische Polizei hatte am 25. Jänner das mutmaßliche Versteck Zulkiflis auf Mindanao angegriffen und einen Mann getötet, den sie für den Extremisten hielten. Auf der Rückkehr von der Razzia war das Polizeikommando in einen Hinterhalt mehrerer Rebellengruppen geraten, bei dem 44 Polizisten getötet wurden.

Unter den Angreifern waren auch Kämpfer der Moro Islamischen Befreiungsfront (MILF). Die MILF ist die bedeutendste Rebellengruppe des Landes. Im vergangenen März hatte sie einen Friedensvertrag mit der philippinischen Regierung geschlossen, der weitreichende Autonomierechte für die muslimische Bevölkerung auf Mindanao vorsieht, und damit einen jahrzehntelangen Konflikt beigelegt. Die Razzia gegen Zulkifli war aber nicht mit ihr abgestimmt. Die Kämpfe gefährden nun das Friedensabkommen. Präsident Benigno Aquino sah sich in der Folge des misslungenen Einsatzes scharfer Kritik ausgesetzt. (APA, 5.2.2015)