Bagdad - Die irakische Regierung hebt die seit Jahren geltende nächtliche Ausgangssperre für die Hauptstadt Bagdad auf. Ministerpräsident Haider al-Abadi habe angeordnet, dass die Ausgangssperre ab Samstag aufgehoben werde, sagte der Sprecher des Bagdader Einsatzkommandos, Saad Maan, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Der Regierungschef habe diese Entscheidung nach einem Besuch bei dem Einsatzkommando am Mittwoch getroffen, bei dem er sich über die Sicherheitslage in Bagdad informiert habe. Mit der Aufhebung des nächtlichen Ausgangsverbots endet eine langjährige Praxis, die die Gewalt in der irakischen Hauptstadt eindämmen sollte. Die Dauer der Ausgangssperre variierte, meist durften Bagdads Einwohner von Mitternacht bis 05.00 Uhr nicht vor die Tür.

Die irakische Armee versucht derzeit, landesweit die Kontrolle wiederzugewinnen, nachdem die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) im Juni weite Gebiete im Norden und Westen von Bagdad eingenommen hatte. Die Hauptstadt ist derzeit nicht von größeren Jihadisten-Angriffen bedroht, allerdings werden in Bagdad immer noch häufig Bombenanschläge verübt. (APA, 5.2.2015)