Krieg: Das bedeutet immer auch Lebensgefahr und Action. Etwas, das sich über Bewegtbildmedien wunderbar verbreiten lässt. Mit NBC-Nachrichtensprecher Brian Williams ist jedoch die Fantasie mehr als erlaubt durchgegangen.

Er behauptete in einer Sendung über einen Irak-Veteranen, dass er selbst während des Irakkriegs nur knapp mit dem Leben davongekommen sei, als sein Hubschrauber beim Landeanflug unter Granatenbeschuss geriet. Nun hat sich allerdings herausgestellt, dass der Abenteuerbericht nicht ganz den Tatsachen entspricht. Ein US-Soldat, der zu dieser Zeit im Einsatz war, machte Williams auf Facebook darauf aufmerksam, dass er nicht gemeinsam mit ihm im Hubschrauber gesessen sei und daher gar nicht habe beschossen werden können. Erst eine Stunde nach dem Vorfall sei der Hubschrauber mit Williams gelandet.

Der Nachrichtensprecher, dessen Tochter Allison Williams in der TV-Serie "Girls" mitspielt, hat sich mittlerweile für seine Lügengeschichte, die schon mehrere Male auf NBC zu hören war, entschuldigt: "Ich muss verrückt geworden sein. Es tut mir leid, dass ich diesen Fehler begangen habe." Auch auf NBC wurde die Richtigstellung ausgestrahlt. Auf Twitter wird nun allerdings unter dem Hashtag #chopperwhopper diskutiert, ob die Kontroverse nicht eigentlich Williams' Karriereende bei NBC bedeuten müsste.

Ein ähnlicher Fauxpas passierte schon Hillary Clinton 2008. Sie behauptete ebenfalls, dass sie während eines Bosnien-Besuchs im Jahr 1996 von Heckenschützen angegriffen worden sei. Stattdessen begrüßte sie aber Familien bei der Landung. (red, derStandard.at, 5.2.2015)