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Twitter-CEO Dick Costolo will mehr Ressourcen für den Kampf gegen Mobbing verwenden

Foto: Reuters/Gaillard

Twitter hat Probleme mit Cybermobbing, sexistischen Übergriffen und Stalking: Das sieht auch die Führungsspitze des Nachrichtendienstes so, wie nun bekannt wurde. In einem internen Memo, das via TheVerge an die Öffentlichkeit gelangt ist, gesteht CEO Dick Costolo erhebliche Fehler im Umgang mit diesen Phänomenen ein. "Es ist kein Geheimnis, der Rest der Welt spricht jeden Tag darüber: Wir verlieren wichtige Nutzer, weil wir ihre schlechten Erfahrungen mit Trollen nicht adressieren", so Costolo in dem Memo.

Reihe von Mobbing-Vorfällen

Der Twitter-Chef reagierte damit auf Kommentare in einem internen Forum, wo Mitarbeiter auf eine Reportage der Autorin Lindy West hinwiesen. Trolle hatten Profile von Wests verstorbenen Verwandten, etwa ihrem Vater, erstellt und sie dann damit verfolgt. Ein weiterer Vorfall in einer Reihe von ähnlichen Episoden: So wurde die Tochter des verstorbenen Schauspielers Robin Williams von der Plattform geekelt, Spielekritikerin Anita Sarkeesian machte hunderte Vergewaltigungs- und Mordaufrufe publik.

"Tag und Nacht"

Twitter-CEO Costolo übernimmt für diese Geschehnisse nun "persönliche Verantwortung", wie er schreibt. "Jetzt werden wir das reparieren, und ich werde mich selbst darum kümmern, dass wir Tag und Nacht an diesem Problem arbeiten", versichert Costolo. Bereits vergangenen Herbst hatte Twitter mit einer Frauenrechtsorganisation kooperiert, um Cybermobbing einzudämmen. Kritiker beklagten damals mangelnde Ressourcen. (fsc, derStandard.at, 5.2.2015)