Wien – Wer ganz genau wissen will, über welche Vermögenswerte und Schulden die Republik verfügt, kann das seit Ende 2013 in der Eröffnungsbilanz der Republik nachlesen. Sie ist Teil des neuen Haushaltsrechts, das auch zu einem äußerst umfangreichen Bundesrechnungsabschluss führt.

Das Aufbereiten der 800-seitigen Unterlage, des 1.900 Seiten starken Tabellenanhangs und der 13.000 Seiten umfassenden Teilhefte war allerdings nicht ganz billig. Für die EDV-technische Programmierung fielen Kosten im Ausmaß von 5,8 Millionen Euro an, gab Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) nun in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage des Grünen Bruno Rossmann bekannt. 1,45 Millionen davon entfielen auf den Zukauf externer Leistungen. In Summe wurden 6.114 Arbeitsstunden aufgewendet.

Wie sich herausstellte, waren auch nicht alle Angaben in den Unterlagen korrekt. So wurden Eckdaten über die notverstaatlichte Kommunalkredit Austria AG zum Teil falsch ausgewiesen. Das Finanzministerium spricht von "Redaktionsversehen".

Rossmann hat zwar Verständnis dafür, dass Fehler passieren, zweifelt aber trotzdem an der Zuverlässigkeit der Unterlagen. Angesichts der Kosten und der Komplexität stelle sich auch die Frage, ob nicht eine "abgespeckte Version" des Bundesrechnungsabschlusses besser gewesen wäre, so Rossmann. (go, derStandard.at, 5.2.2015)