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Hässliche Bilder beim Afrika-Cup in Äquatorialguinea nach Ausschreitungen im Halbfinale.

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Ghana musste gegen die Gastgeber unter Polizeischutz in die Kabine eskortiert werden.

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Sportlich gab es keine offenen Fragen: Ghana war das bessere Team.

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Ghana hat sich am Donnerstag wohl für das Finale des Afrika-Cups qualifiziert. Die WM-Teilnehmer setzten sich in Malabo gegen Gastgeber Äquatorialguinea mit 3:0 (2:0) durch und spielt am Sonntag gegen die Elfenbeinküste um den Titel. Das praktisch entschiedene Spiel wurde etwa acht Minuten vor Schluss unterbrochen. Nach einer halben Stunde wurde es schließlich absurderweise für drei Minuten fortgesetzt und beendet, während vor dem Stadion schwere Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Zusehern tobten.

Denn wie schon das sportlich fragwürdige Viertelfinale der Heimmannschaft aus dem diktatorisch geführten Land blieb auch das Halbfinale nicht ohne Skandal. Diesmal sorgten keine Fehlpfiffe für Empörung, sondern Zuseher-Ausschreitungen für hässliche Bilder aus der Landeshauptstadt Äquatorialguineas.

Von den Tribünen wurden nach Ghanas Führung immer wieder volle Plastikflaschen und andere Gegenstände in die Richtung des Feldes geworfen. Zur Pause musste das siegreiche Team gar unter Polizeischutz in die Kabinen geleitet werden. Der ghanaische Publikumssektor musste zudem kurz vor Schluss aufs Feld evakuiert und von der Polizei beschützt werden.

Mit tieffliegenden Hubschraubern vertrieb die Polizei das Heimpublikum von den Tribünen. Laut Informationen von Eurosport versammelten sich zumindest einige dieser Menschen vor dem Stadion, um auf die ghanaischen Zuseher zu warten. Die Einsatzkärfte setzten Tränengas ein, um die Menge zu zerstreuen. Ein Zuseher soll dabei aus mehreren Metern Höhe abgestürzt sein.

Beratungen am Freitag

Ghanas Verband sprach am Freitag von "kriegsähnlichen Zuständen" und forderte ein hartes Durchgreifen vonseiten des afrikanischen Kontinentalverbands CAF. Der kündigte an, die Vorfälle am Freitag zu diskutieren.

Äquatorialguineas Kapitän Emilio Nsue zeigte sich nach der Partie schockiert über die Ausschreitungen: "Ich entschuldige mich im Namen meines Teams", sagte Nsue.

Ghana klar besser

Sportlich gab es in diesem Halbfinale nichts zu diskutieren. Ghana hatte die Begegnung stets unter Kontrolle und ging nach einem glasklaren Elfmeter durch Jordan Ayew in der 42. Minute in Führung.

Das Heimteam protestierte in der Folge gegen alle möglichen Entscheidungen des Schiedsrichters und heizte damit die Stimmung im Stadion womöglich auch weiter an. Zudem war es wohl noch nicht wieder voll bei der Sache, als Wakaso Mubarak wenige Minuten später einen Konter zum vorentscheidenden 2:0 vollendete.

Nach der Pause hatte Äquatorialguinea nichts mehr im Köcher, um das Ruder herum zu reißen und Ghana hielt sich zurück. Trotzdem hatten die Black Stars noch mehrere Chancen, das Ergebnis zu erhöhen. Andre Ayew finalisierte in der 75. Minute den Endstand, ehe endgültig das Chaos im Stadion ausbrach. (red, derStandard.at, 5.2.2015)

Semifinal-Ergebnis vom Fußball-Afrika-Cup am Donnerstag in Malabo:

Ghana - Äquatorialguinea 3:0 (2:0)

Malabo. Tore: J. Ayew (42./Elfmeter), Wakaso (45.), A. Ayew (75.)

Finale (Sonntag, 20.00 Uhr, Bata):

Ghana - Elfenbeinküste