Innsbruck/Wien - Tirol will Live-Wetten aus Wettbüros verbannen und so die Suchtprävention forcieren. Dies erklärte die zuständige Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP) der Tageszeitung "Die Presse" (Freitag-Ausgabe). Die Gesetzesnovelle soll in ein bis zwei Wochen in Begutachtung geschickt und im Juli im Landtag beschlossen werden, hatte die "Tiroler Tageszeitung" bereits Mitte Jänner berichtet.

"Im Vordergrund stehen der Kundenschutz und die Suchtprävention, daher wollen wir Wetten auf Ereignisse während eines Spiels verbieten", erklärte Zoller-Frischauf. Ähnlich sieht das der Koalitionspartner: "Derartige Wetten, die rasche Entscheidungen erfordern, erhöhen die Gefahr, die Kontrolle über die Einsätze zu verlieren. Vor allem bei suchtgefährdeten Personen", argumentierte Gebi Mair, Klubobmann der Tiroler Grünen.

Eröffnung von Wettbüros erschweren

Das Verbot soll soweit gehen, dass man während des Spiels auch nicht mehr auf das Endergebnis tippen könne. Zudem seien eine Reihe von Maßnahmen geplant, die die Eröffnung sowie den Betrieb von Wettbüros erschweren sollen. Beispielsweise sehe die Gesetzesnovelle vor, die Bankgarantie von derzeit 75.000 Euro auf 150.000 Euro zu verdoppeln. Außerdem müssten Kunden bei Einsätzen ab 1.000 Euro künftig einen Lichtbildausweis vorzeigen, um Geldwäsche zu verhindern.

Auch bei den Bewilligungen wird laut "TT" künftig strenger vorgegangen. Derzeit gebe es in Tirol 20 Konzessionen, doch die Inhaber würden unzählige weitere Wettterminals an verschiedenen Standorten betreiben, hieß es.

Über ein Verbot von Live-Wetten werde derzeit auch in Oberösterreich diskutiert. In Vorarlberg gibt es bereits ein vergleichbares Gesetz. (APA, 6.2.2015)