Neben der Ukrainekrise bekam das zweite große sicherheitspolitische Thema – der Atomstreit mit dem Iran – relativ wenig Aufmerksamkeit auf der Sicherheitskonferenz in München. Dabei wurde auch in dieser Frage unter großem Druck weiterverhandelt.

Außenminister Mohammad Javad Zarif sagte im Vorfeld der Konferenz: "Es gibt verschiedene technische Optionen, den Atomstreit zu lösen, aber letztendlich müssen die Differenzen politisch gelöst werden." Zarif traf mit seinen Amtskollegen aus den USA, Deutschland, Großbritannien und Russland zusammen. Über Fortschritte in den Gesprächen drang wenig an die Öffentlichkeit.

Prüfung für Rohani

Die Nachrichtenagentur Reuters meldete nach dem Gesprächs Zarifs mit US-Chefdiplomat John Kerry, dass ein Scheitern der Verhandlungen, den als pragmatisch und vergleichsweise liberal geltenden iranischen Präsidenten Hassan Rohani innenpolitisch in grobe Schwierigkeiten bringen könnte.

Hauptthemen waren weiterhin die Menge der zulässigen iranischen Urananreicherung sowie ein genauer Zeitrahmen für die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran. Bis März wollen der Iran und die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland ein Grundsatzabkommen erreichen, bis Juli soll dann eine umfassende Einigung erzielt sein. Dabei will der Westen sicherstellen, dass der Iran keine Atombomben baut. (Christoph Prantner, derStandard.at, 7.2.2015)