"Welches Rennen ist heute?", fragt der Fahrgast. "Ich habe keine Ahnung", antwortet der Chauffeur des öffentlichen Busses, Linie Highway 6 Eastbound, "ich habe diese Rennen schon satt", und beißt in seine Wurstsemmel. Auf seiner Weste ist ein Logo der Ski-WM angebracht. Mit sieben Minuten Verspätung ist er gekommen. Es ist die erste kleine Unpünktlichkeit, die vernommen wird. Der Fahrer konnte nichts dafür. In Avon hätten sich die Busse gestaut. In Avon ist der Knotenpunkt des Busverkehrs während der WM. Von hier aus geht’s rauf nach Beaver Creek und rüber nach Vail.

Ob es auch nicht zu warm im Bus sei, fragt der Fahrer. "Es ist eher auf der wärmeren Seite", antwortet der Fahrgast, der nach dem Rennen gefragt hatte. "Dann werde ich sie ein bisschen runterdrehen. Das wird eine lange Fahrt." Üblicherweise dauert sie von der Einstiegsstelle im Westen der Stadt Edwards bis Avon etwa 20 Minuten. An diesem Tag dauert die Fahrt 20 Minuten. Und von einem Busstau in Avon ist weit und breit nichts mehr zu sehen. Der Fahrer darf sich erholen – bis zum nächsten Rennen, welches auch immer, und bis zum nächsten Busstau. (Birgit Riezinger, derStandard.at, 7.2.2015)