Für Andreas Puelacher sind am Freitag die Würfel für die WM-Kombinations-Aufstellungen gefallen. Der Cheftrainer der ÖSV-Herren gab in Beaver Creek sein Aufgebot für Sonntag bekannt. Mit dabei in Kombi und auch Teambewerb wird demnach auch Marcel Hirscher sein. Der ÖSV-Star selbst wollte das zwar zunächst nicht bestätigen. "Ich bin schon noch im Zwiespalt, es geht aber Richtung Mitfahren", sagte der Salzburger nach dem Abfahrtstraining am Freitag. Am Samstag dann aber kam die Bestätigung. "Medaillenchance hab ich aber keine", stellte der dreifache Gesamt-Weltcup-Sieger klar. Neben Hirscher wurden auch Matthias Mayer, Romed Baumann und Otmar Striedinger nominiert.
55. Trainingsplatz für Hirscher
Hirscher belegte im Freitag-Training mit 4,69 Sekunden Rückstand Platz 55. Mit der Leistung war der dreifache Gesamt-Weltcup-Sieger durchaus zufrieden, der Rückstand fiel nach seinem Geschmack aber deutlich zu groß aus. "Heute hat das sicher schon mehr nach Abfahrerei ausgeschaut. Aber wenn ich eine Sekunde schneller gewesen wäre, wäre es mir schon recht gewesen", bilanzierte Hirscher. So habe er gegen Leute wie Alexis Pinturault aus Frankreich oder Ted Ligety aus den USA einfach keine Chance. "Und nur zur Gaudi fahr ich auch nicht runter", so der 25-Jährige.
Die Hoffnungen der USA auf Gold in der Kombination trägt Titelverteidiger Ligety. Als Topfavorit geht allerdings Pinturault ins Rennen. Der Franzose nahm die Rolle zwar an, meinte aber: "Das wird ganz sicher keine Sache, die man im Vorbeigehen macht. Das wird eine komplizierte Angelegenheit."
Gute Erinnerungen für Baumann an Schladming
Bei der Heim-WM 2013 in Schladming hatte Baumann Kombi-Bronze erobert. Selten zuvor war eine Bronzene, noch dazu in der meist stiefmütterlich behandelten Kombi, im ÖSV derart bejubelt worden. Schließlich war es nach den Nullnummern im Super-G und in der Abfahrt die erste Medaille der ÖSV-Herren in Schladming gewesen.
Die Vorzeichen bei Baumann ähneln jenen von 2013. So wie vor zwei Jahren hat Baumann auch diesmal die ÖSV-interne Qualifikation für die Abfahrt verpasst. Der 29-Jährige wird also neuerlich mit der berühmten Wut im Bauch ins Rennen gehen. "Ich werde probieren, es wieder so gut zu machen. Aber wenn's nur so einfach wäre. Das wird eine schwierige Kiste", sagte Baumann.
Slalomtraining statt Abfahrt
Die deutliche Niederlage in der Abfahrts-Quali wollte Baumann so rasch wie möglich ad acta legen. "Es nutzt eh nichts. Eine Chance hab ich noch, und die will ich nutzen", meinte Baumann, der am Samstag anstelle der WM-Abfahrt ein Slalomtraining absolvierte.
Ebenfalls zum Favoritenkreis zählen der Schweizer Carlo Janka, der Kroate Ivica Kostelic oder der Franzose Victor Muffat Jeandet. Zum gefährlichen Außenseiter könnte Mayer avancieren, der Abfahrts-Olympiasieger hat zuletzt in der Kombi in Wengen sensationell Platz vier belegt. Die Abfahrt beginnt um 18.00 Uhr MEZ, der Slalom-Durchgang folgt um 22.15 Uhr.
ÖSV-Sextett für Teambewerb steht
Im Teambewerb wird laut Puelacher das Herren-Trio Hirscher, Philipp Schörghofer, Christoph Nösig und von ÖSV-Damenseite sollen Michaela Kirchgasser, Eva-Maria Brem und Carmen Thalmann an den Start gehen. Auch davon wusste Hirscher noch nichts. "Gut, dass ich auch davon weiß", merkte Hirscher lachend an. (APA/red, 7.2.2015)