Dhaka - In Bangladesch haben Vertreter der Wirtschaft ein Ende der wochenlangen Verkehrsblockaden durch Regierungsgegner gefordert. Tausende Teilnehmer folgten am Sonntag einem Aufruf der Handelskammer-Föderation FCBCCI zu Gegenprotesten.

Nach Angaben ihres Vorsitzenden Kazi Aksam haben die Proteste die Wirtschaft seit Beginn der Blockaden Anfang Jänner etwa zehn Milliarden Dollar (8,74 Mrd. Euro) gekostet. Die Unternehmer forderten nun eine Entschädigung für ihre Verluste. Vor allem der Textilsektor, Transport, Landwirtschaft, Tourismus und Handel seien betroffen.

Am Wochenende kamen bei zwei Brandanschlägen mindestens neun Menschen ums Leben. Ein Bus und ein Lastwagen hatten nach Angaben der Behörden versucht, Verkehrsblockaden von Oppositionsanhängern zu durchbrechen. Die Demonstranten warfen Brandsätze auf die Fahrzeuge. Die Vorfälle ereigneten sich im Bezirk Gaibandha im Norden des Landes und im südlichen Barisal.

Bei einer ähnlichen Attacke waren in der vergangenen Woche acht Menschen ums Leben gekommen, insgesamt starben seit Jänner mindestens 70 Menschen. Demonstranten werfen oft Brandsätze auf Fahrzeuge, die die Blockaden durchbrechen wollen.

Anhänger der Oppositionspartei BNP der ehemaligen Ministerpräsidentin Khaleda Zia erkennen das Ergebnis der Parlamentswahl vor einem Jahr nicht an und fordern Neuwahlen. Diese wollen sie durch die Blockaden erreichen. Die BNP hatte den Urnengang boykottiert. Die nächsten Wahlen sollen 2019 stattfinden. (APA, 8.2.2015)