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66 Fahrzeuge waren in die Karambolage involviert.

Foto: APA/BFKDO/AMSTETTEN/UNBEKANNT

St.Pölten - Nach den beiden Massenkarambolagen auf der Westautobahn (A1) bei Amstetten am Sonntagnachmittag, bei denen insgesamt 17 Menschen verletzt wurden, wird bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Montag lag zwar noch keine Anzeige vor, aber bei Unfällen mit Verletzten müsse es ein entsprechendes Verfahren geben, hieß es bei der Anklagebehörde. Wie viele der insgesamt 66 Lenker mit einem etwaigen Strafverfahren wegen (schwerer) fahrlässiger Körperverletzung rechnen müssen, war am Montag noch unklar. Die Aufarbeitung durch Sachverständige wird Wochen dauern.

Nur wenige Kilometer vom Ort der Massenkarambolage musste die Richtungsfahrbahn Salzburg neuerlich vorübergehend gesperrt werden, weil sich ein Lkw-Zug bei Amstetten-Ost quergestellt hatte.

Unfallgaffer

Wie berichtet, waren Sonntag bei Zeillern in Fahrtrichtung Salzburg bei winterlichen Verhältnissen 40 Fahrzeuge ineinandergekracht. Nicht angepasste Geschwindigkeit gilt als Ursache. Auf der Gegenseite war kurz danach für 26 Kfz die Fahrt nach Wien zu Ende. Ob tatsächlich ein Unfallgaffer diesen Crash ausgelöst hat, stand noch nicht fest. Doch auch hier galt unangemessene Geschwindigkeit als Unfallursache. Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) will Raser und Drängler mit mehr Kontrollen und höheren Strafen disziplinieren.

Nach einer Massenkarambolage bei Linz mit 100 Autos, bei der 2002 acht Menschen starben, war gegen 88 Lenker ermittelt worden. 30 davon standen dann vor Gericht. Die Urteile lagen zwischen bedingten Haftstrafen und 5000 Euro Geldstrafe. (simo, der Standard, 10.2.2015)