Eine Infografik zeigt die wichtigsten Meilensteile von Google Maps.

Grafik: Google

Google Earth ging aus der Übernahme von Keyhole hervor.

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2006 startete Street View, bei dem Straßenzüge mit eigenen Kameraautos aufgenommen werden.

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Für Street View ist Google mittlerweile auch zu Fuß unterwegs.

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2007 bis 2012 war Google Maps fixer Bestandteil von iOS am iPhone.

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Seit dem Start wird der Dienst laufend um neue Funktionen erweitert - etwa Verkehrsinformationen in Echtzeit und Turn-by-Turn-Navigationen.

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Am 8. Februar 2005 startete ein Dienst, der die Art, wie wir uns in Stadt und Land orientieren, vollkommen ändern sollte. Vor Google Maps war man weitgehend auf Papierkarten und professionellere, kostenpflichtige Navigationsdienste für Fahrzeuge angewiesen. Inzwischen sind kostenlose Karten-Apps fixer Bestandteil am Smartphone.

Anfänge

Erdacht wurde der Kartendienst ursprünglich als eigeständige Software von Lars und Jens Eilstrup Rasmussen beim australischen Unternehmen Where 2 Technologies. 2004 präsentierte das Brüderpaar die Idee bei Google, das den Entwickler daraufhin übernommen hatte. Anstatt eines eigenen Programms zum Downloaden wurde Google Maps als Online-Version für Browser umgesetzt. Gleichzeitig übernahm Google auch das Unternehmen Keyhole, dessen Dienst zu Google Earth werden sollte.

Google Maps war nicht der erste Dienst dieser Art auf dem Markt. Yahoo Maps war bereits 2002 gestartet. Auch OpenStreetMap feierte bereits 2004 ihr zehnjähriges Bestehen. Aber erst Google konnte digitale Karten aus der Nische holen und populär machen, erinnert sich Gary Gale, ehemaliger Chef von Yahoos Geo Technologies Gruppe, im "Guardian".

Neue Funktionen

Seitdem Start wird Google Maps laufend um neue Funktionen erweitert. 2005 bekam der Dienst etwa erste Navigationsfunktionen für Autos und öffentliche Verkehrsmittel. Später folgten weitere Features wie Turn-by-Turn-Navigation, Points-of-Interest, Indoor-Karten oder Restaurant-Bewertungen. Google Maps verließ auch rasch den Planeten - Google Moon und Google Mars wurden gestartet. Mit der Integration von Satellitenfotos konnten Veränderungen durch Naturkatastrophen wie Hurrikan Katrina 2005 oder dem Tōhoku-Erdbeben 2011 in Japan nachvollzogen werden.

Street View

2007 startete Street View mit Straßen-Panoramaaufnahmen in ersten US-Städten, 2008 wurde der Dienst auf Europa, Japan und Australien ausgeweitet. Nutzer können damit seither nicht nur den Straßenverlauf und Sattelitenaufnahmen einer Region ansehen, sondern virtuell durch die Straßen spazieren. Inzwischen sind nicht mehr nur die Kameraautos unterwegs, schlechter zugängliche Orte oder Sehenswürdigkeit werden von Google auch mit Fahrrädern und eigenen Rucksackteams erschlossen.

Insbesondere Street View hat heftige Datenschutzdebatten ausgelöst, da auch Personen und private Grundstücke aufgenommen werden. Gesichter und Autokennzeichen müssen daher unkenntlich gemacht werden, Hausbesitzer können Aufnahmen ihrer Grundstücke entfernen lassen. Gleichzeitig hatte Google bei seinen Kamerafahrten auch WLAN-Daten gespeichert, was dem Unternehmen eine Strafe in Millionenhöhe eingebracht hatte. In Österreich ist der Dienst mit Ausnahme von ein paar Skipisten bis heute nicht angekommen.

Maps werden mobil

Die erste mobile Version wurde 2005 als Java-Applikation veröffentlicht. Von 2007 bis 2012 war Google Maps auch fixer Bestand von iOS am iPhone. Erst nachdem Apple seinen eigenen Kartendienst angekündigt hatte, wurde die App von iOS gelöst und später als separate Anwendung im App Store angeboten. Seit 2009 ist der Dienst auch unter Android verfügbar.

Neben Apple bieten auch Microsoft und Nokia eigene Dienste mit Bing Maps und Nokia Here (früher Nokia Maps bzw. Ovi Map) für Smartphones an. Anbieter professioneller Autonavigation wie TomTom haben eigene Apps gestartet, um der kostenlosen Konkurrenz durch Google etwas entgegensetzen zu können. Teilweise nutzen die Drittanbieter auch die Google-Maps-Daten.

Die Zukunft

"Der Karten-Krieg ist nicht vorüber und wird es auch nie sein", so Gale zum "Guardian". Es gehe darum, die Karten so genau und aktuell wie möglich zu halten. Das Unternehmen vertraut unter anderem auch darauf, dass Nutzer die Karten erweitern. Ein solches Projekt sei niemals abgeschlossen. In nächster Zeit erwartet er vor allem neue Entwicklungen im Bereich Indoor-Navigation. Vereinzelt bietet Google Maps schon Pläne großer Einkaufszentren. Neue Sensoren wie Bluetooth Beacons sollen helfen Areale zu erfassen, in denen GPS nicht zur Verfügung steht.

Aber auch erweiterte Funktionen, um Nutzer etwa zu benachrichtigen wenn sie sich an einem bestimmten Ort befinden, sollen in Zukunft weiter ausgebaut werden. Die Karten sollen relevanter und persönlicher werden. (Birgit Riegler, derStandard.at, 9.2.2015)