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Weltweit werden am 14. Februar Frauen gegen Gewalt auf die Straße gehen. In Wien und - wie hier - in Miami.

Foto: ap/Lynne Sladky

Wien - Schätzungsweise jede dritte Frau weltweit wird Opfer von Gewalt - in Summe eine Milliarde Betroffene. "One Billion Rising" heißt dementsprechend eine internationale Kampagne, in deren Rahmen am 14. Februar, also kommenden Samstag, AktivistInnen im öffentlichen Raum auf das Problem aufmerksam machen. In Wien gibt es vor dem Parlament Musik und Tanz, Aktionen sind in zahlreichen Städten geplant.

630 Anzeigen, 52 Verurteilungen

Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser und Koordinatorin der Kampagne, kritisierte vor JournalistInnen, dass der Paragraf 107b des Strafgesetzbuchs, fortgesetzte Gewaltausübung, zu selten angewendet werde. 630 Anzeigen stünden 52 Verurteilungen gegenüber, sagte Rösslhumer - grundsätzlich zufrieden mit den Gesetzen - am Montag in Wien. In Österreich hat schätzungsweise jede fünfte Frau Gewalterfahrungen.

Sexuelle Integrität

Sexuelle Gewalt sei immer noch häufig ein Verbrechen ohne Sanktionen, bemängelte Ewa Dziedzic, Sprecherin der Grünen Frauen Wien. Nur 17 Prozent der Anzeigen wegen Vergewaltigung führten zu einer Verurteilung, sagte sie unter Berufung auf eine Studie aus dem Jahr 2009. Das Thema sexuelle Integrität - Stichwort "Po-Grapschen" - ist derzeit auch Thema der Strafrechtsreform. "Das gibt es noch einiges zu verhandeln", erklärte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ). (APA, 9.2.2015)