Teheran - Der Iran strebt nach den Worten von Vizeaußenminister Hassan Qashqavi eine Einigung im Atomstreit mit dem Westen an, aber nicht um jeden Preis. "Wir haben rote Linien, die nicht überschritten werden dürfen", sagte Qashqavi am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA in Teheran.

Zwar sei eine Aufhebung der Sanktionen nützlich, um Irans Wirtschaft wieder anzukurbeln, aber auch da gebe es Grenzen. "Der nationale Stolz der Iraner ist wichtiger als ein satter Bauch", so Qashqavi.

Der Iran und die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland wollen bis März eine Grundsatzvereinbarung erreichen und bis Juli dann eine umfassende Einigung erzielen. Die Verhandlungen könnten indes schon im März beendet werden, falls es bis dahin zu keiner Grundsatzvereinbarung kommen sollte. Dies hatten sowohl US-Außenminister John Kerry als auch sein iranischer Kollege Mohammad Javad Zarif am Sonntag am Rande der Sicherheitskonferenz in München signalisiert.

Hauptstreitpunkte sind weiterhin die Menge der iranischen Urananreicherung - und dementsprechend die Anzahl der Zentrifugen - sowie ein genauer Zeitrahmen für die Aufhebung der Sanktionen. Dabei will der Westen sicherstellen, dass der Iran keine Atombomben baut. Teheran hat dies stets bestritten und verlangt die Aufhebung der lähmenden Wirtschaftssanktionen. (APA, 9.2.2015)